Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Medizinische Klinik und Poliklinik B Albert-Schweitzer-Straße 33 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. W. Domschke |
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Fax: (0251) 83-47570 e-mail: domschke@uni-muenster.de www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/medb/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Signaltransduktion in epithelialen Zellen des Pankreas
Das exokrine Pankreas
setzt sich überwiegend aus Azinuszellen und Gangzellen zusammen. Die homologen und heterologen
Zell-Zell-Kontakte zwischen diesen beiden epithelialen Zellarten und die Kommunikation über auto-
oder parakrine Faktoren sind Voraussetzung für die Enzym-, Bicarbonat- und Wassersekretion, sowie
für die embryonale Entwicklung und Differenzierung des Organs. In früheren Untersuchungen
wiesen wir nach, dass an Adherens Junctions zwischen Azinuszellen die Proteine des Cadherin/Catenin
Komplexes in vivo unter supramaximaler Stimulation reversibel dissoziieren. Diese Proteine
assoziieren in vivo und in vitro mit den Protein-Tyrosin-Phosphatasen SHP-1, PTP k und PTP a und können durch diese
Phosphatasen reguliert werden. In einem Differenzierungsmodell für epitheliale Gangzellen, konnten wir
zeigen, dass sowohl die Zell-Adhäsionsproteine als auch die Protein-Tyrosin-Phosphatasen in
unterschiedlichen Differenzierungsstadien in vitro differentiell exprimiert werden. Die Ausbildung von
Gang-artigen Strukturen ist von der autokrinen oder parakrinen Stimulation durch den morphogenen Faktor
Epimorphin abhängig. Intrazellulär sind in Pankreas-Azinuszellen Second-Messenger wie
Calcium oder Stickoxid (NO) an der Hormon-stimulierten Signaltransduktion beteiligt. Die Funktion des
intrazellulären Calciums kann durch Magnesium reguliert werden. Der Hormon-stimulierte
Calcium-Einstrom geht mit einem Abfall des zytosolischen Magnesium-Spiegels einher, Magnesium wird
dabei reversibel in intrazelluläre Speicher, wahrscheinlich Mitochondrien, verschoben. Die
Verschiebung des Magnesiums beginnt am basolateralen Pol der Zellen und setzt sich entgegen der
Calcium-Welle zum apikalen Pol fort. Eine Steigerung des intrazellulären Magnesium-Spiegels
schwächt den Calcium-Einstrom ab. Wir schließen aus diesen Daten, dass die räumliche und
zeitliche Veränderung des Magnesium-Spiegels die Calcium-Signaltransduktion in
Pankreas-Azinuszellen beeinflusst. Ein weiterer Faktor, der die intrazelluläre Signaltransduktion
moduliert, ist NO. Nach der Untersuchung von NO-Synthasen (NOS) an Endothelzellen konnten wir die
Expression aller NOS Isotypen in Pankreas-Azinuszellen nachweisen. In vitro Experimente zeigten,
dass endogenes NO über die Inaktivierung von freien Sauerstoff-Radikalen (ROS) die
Tyrosin-Phosphorylierung von Proteinen beeinflussen kann und die Zellschädigung durch ROS
vermindert.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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