Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Medizinische Klinik und Poliklinik A Albert-Schweitzer-Str. 33 48129 Münster Direktor: Prof. Dr. med. W. E. Berdel |
Tel. (0251) 83-4 75 87
Fax: (0251) 83-47588 e-mail: agrote@uni-muenster.de www: http://medweb.uni- muenster.de/institute/meda/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
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Biologie und Therapie des Bronchialkarzinoms
Stellenwert der Radio-/Chemotherapie in der neoadjuvant multimodalen
Behandlung des lokal weit
fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (Phase III-Studie)
In der neoadjuvant multimodalen Behandlung des nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinoms (NSCLC) ist der
Einsatz einer präoperativen Radio-/Chemotherapie mit kritischen, z.T. letalen
Komplikationen
(Pneumonitis, Begünstigung der postoperativen Entwicklung von
Bronchusstumpf-Insuffizienzen)
verbunden. Andererseits jedoch trägt dieser Therapieblock
möglicherweise wesentlich zur
Induktion einer günstigen Tumorregression - ein Faktor von
entscheidender Prognoserelevanz
für ein günstiges Überleben - bei. Zur Klärung des
Stellenwertes der
präoperativen Radio-/Chemotherapie wurde von der Münsteraner
Studiengruppe eine
multizentrische Phase III-Studie aktiviert. Die Behandlung und Dokumentation
von 500 auswertbaren
Patienten ist vorgesehen. Dieses Ziel wird in der ersten Jahreshälfte 2003
erreicht.
Phase II-Studie zur Durchführbarkeit und Effektivität der Therapie mit
einem
Tyrosinkinase-Inhibitor des EGF-Rezeptors in der multimodalen Therapie des lokal
weit fortgeschrittenen
nicht-kleinzelligen Bronchialkarzionms
Trotz trimodaler Therapie (Chemotherapie / OP / Radiotherapie) liegt die Rate der
Erkrankungsprogression
beim lokal weit fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarziom (NSCLC) in der
Größenordnung von 70 %. In 50 % - 60 %
der Fälle treten
primär Fernmetastasen auf. Diese Erfahrungen bestätigen sich auch von
der aus der Medizinischen
Klinik und Poliklinik A koordinierten o.g. Phase III-Studie. In der Weiterentwicklung der
Therapiekonzepte
soll der beste Arm der o.g. Studie durch eine effektivere Kontrolle von
Mikrometastasen weiter optimiert
werden. Nach Abschluß der Phase III-Studie wird in einer Phase II-Studie die
Durchführbarkeit
und Effektivität der Behandlung mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor des
EGF-Rezeptors bei Patienten mit
NSCLC nach multimodaler Therapie (bester Arm der o.g. Phase III-Studie)
geprüft.
Phase I/II-Studie zur Durchführbarkeit und Effektivität einer
Hochdosis-Chemotherapie mit
Ifosfamid, Carboplatin, Etoposid und nachfolgender Stammzelltransplantation beim
kleinzelligen
Bronchialkarzinom
In einer oligozentrischen
Phase I/II-Studie wurden Durchführbarkeit und Effektivität einer
HD-Chemotherapie mit
Ifosfamid, Carboplatin und Etoposid mit nachfolgendem Stammzellersatz geprüft.
Nach Definition der
optimalen Dosierung konnte die gute komplikationsarme Durchführbarkeit des
Protokolls gezeigt
werden. Obzwar 15 von 17 Patienten ein Stadium extensive disease hatten, lag
die Remissionsrate bei
88 %. Eine substantielle Verbesserung der Überlebensrate wurde in
dieser Phase I/II-Studie
nicht offensichtlich.
Prognoseparameter beim lokal weit fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinom
Obzwar der sehr intensiven Therapie im trimodalen Therapiekontext profitieren nicht
alle Patienten gleich gut
von dieser Behandlungsform. Von der Münsteraner Arbeitsgruppe konnte
gezeigt werden, daß die
beste Prognose solche Patienten mit einer histomorphologischen Vollremission in
Resektat und Lymphknoten
(LK) haben. Darüber hinaus fand die Arbeitsgruppe Hinweise, daß unter
den Patienten mit einer
günstigen Tumorregression - jedoch noch vitalem
Tumorrestgewebe - solche mit Nachweis
einer ras-Mutation eine ungünstige Prognose haben. Des weiteren untersucht
die Arbeitsgruppe als
Kenngröße der Neoangiogenese die Bedeutung der
Mikrogefäßdichte in den
prätherapeutisch biopsierten mediastinalen LK-Metastasen. Systematische
prognoseorientierte
Untersuchungen der Neoangiogenese von NSCLC in Form der
Mikrogefäßdichte wurden bislang
überwiegend in neu diagnostizierten kurativ resezierten Primärtumoren
erhoben. In diesen
Arbeiten wird deutlich, daß Tumoren mit erhöhter
Mikrogefäßdichte ein
ausgeprägteres Metastasierungspotential aufweisen und dieser Parameter in
einem Teil dieser Studien
der bedeutsamste unabhängige Prognoseparameter ist. In multimodalen
Therapiekonzepten ist die
prognostische Bedeutung der Mikrogefäßdichte in mediastinalen
LK-Metastasen bisher nicht
untersucht.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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