Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Institut für Humangenetik

Vesaliusweg 12-14
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst
 
Tel. (0251) 83-55400
Fax: (0251) 83-56995
e-mail: horstj@uni-muenster.de
www: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/ihg/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Institut für Humangenetik
Frauengesundheitsforschung


Kommunikation genetischer Risiken in Familien mit nachgewiesener BRCA 1/2-Mutation

Etwa 5% aller Brustkrebserkrankungen, dies sind für Deutschland jährlich ca. 2.200 Neuerkrankungen, sind auf ein dominant vererbtes Gen zurückzuführen. Zwei disponierende Gene sind 1994 (BRCA1) und 1995 (BRCA2) identifiziert worden. Frauen mit einer nachgewiesenen BRCA1/2-Mutation haben ein Risiko von ca. 85%, bis zum Alter von 70 Jahren an Brustkrebs zu erkranken. Aus dem individuellen Testergebnis für eine Person leiten sich immer, aufgrund gemeinsamer genetischer Anlagen, Informationen über ein erhöhtes genetisches Risiko für (künftige) Kinder und Blutsverwandte ab. Anhand der Befragung von = 160 Personen aus = 40 betroffenen Familien wird empirisch überprüft, wie die Weitergabe der Information über eine nachgewiesene Mutation in den Familien gehandhabt wird. Wer wird informiert, wer nicht? Wie ist die Reaktion der informierten Personen? Hat das neue Wissen um die familiäre Mutation Einfluss auf die Wahrnehmung von Familienbeziehungen? Verändern sich Beziehungen, z.B. zwischen Mutationsträgern und Nichtbetroffenen? Empfinden betroffene Personen eine moralische Verpflichtung, dieses Wissen zu teilen, wie dies in einigen ärztlichen Richtlinien und von der WHO veröffentlichten Empfehlungen erwartet wird, oder wird dieser Anspruch abgelehnt? Welche Bedeutung kommt dem Recht der informationellen Selbstbestimmung zu? Welche Schutzansprüche gegenüber ungewollten Informationen können geltend gemacht werden? Die Ergebnisse der Untersuchung leisten einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion der Folgeproblematik angewandter prädiktiver genetischer Diagnostik.

Drittmittelgeber:

DFG

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Irmgard Nippert, Prof. Dr. Walther Vogel, Dr. Dr. Gerlinde Sponholz, Prof. Dr. Jürgen Horst

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05GG02
Datum: 2004-01-29