Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Humangenetik Vesaliusweg 12-14 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst |
Tel. (0251) 83-55400
Fax: (0251) 83-56995 e-mail: horstj@uni-muenster.de www: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/ihg/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Frequenz von uniparentaler Disomie bei pränatal diagnostiziertem aberranten Karyotyp
Die Herkunft beider homologer Chromosomen von nur einem Elternteil wird als uniparentale Disomie (UPD)
bezeichnet. Durch eine Homozygotie autosomal rezessiver Erbanlagen oder durch eine Veränderung der
Expression von Genen, die der genomischen Prägung (genomic imprinting) unterliegen, können
sich klinische Konsequenzen ergeben. Das Risiko für eine UPD ist bei Trägern einer
Robertsonschen oder balancierten Translokation, bei Trägern eines Markerchromosoms und nach
pränatal diagnostiziertem Plazentamosaik erhöht. Es sind verschiedene Entstehungsmechanismen
einer UPD beschrieben, insbesondere chromosomale Fehlverteilungen, die entweder bei der Keimzellbildung
oder in einer postzygotischen Mitose stattgefunden haben. Bekannte Beispiele einer UPD mit klinischen
Konsequenzen sind die maternale UPD(15) (Prader-Willi Syndrom), die paternale UPD(15) (Angelman
Syndrom) und eine maternale und paternale UPD(14). In dieser Studie wurden bislang insgesamt 90
Fälle - 55 Fälle mit einer pränatal diagnostizierten Robertsonschen Tranlokation, 16
Fälle mit einer balancierten reziproken Translokation, 15 Fälle mit einem Markerchromosom und
4 Fälle mit einem Plazentamosaik - auf das Auftreten einer UPD untersucht. Dazu wird die
Herkunft der betroffenen Chromosomen bei den Eltern aus Lymphozytenkulturen und bei den Feten aus
Chorionzotten- oder Amnionzellkulturen bestimmt.
Beteiligte Wissenschaftler:
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