Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Institut für Arterioskleroseforschung
an der Universität Münster

Domagkstraße 3
48149 Münster
Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. med. Gerd Assmann
 
Tel. (0251) 83-47 222
Fax: (0251) 83-47 225
e-mail: assmann@uni-muenster.de
www: http://ear001.uni-muenster.de/index.html
[Startseite (Rektorat)] [Inhaltsverzeichnis] [vorherige Seite] [nächste Seite]
     

[Pfeile  braun]

Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Institut für Arteriokleroseforschung an der Universität Münster
Klinische Diätetik


Der Einfluss der alimentären Fettsäurezusammensetzung auf die
Serumleptinkonzentration bei normalgewichtigen Männern und Frauen

Bei Leptin handelt es sich um ein 1994 entdecktes, 146 Aminosäuren langes Peptid, welches von Zellen des Fettgewebes synthetisiert wird. Obwohl Leptin auch an Prozessen wie Pubertät und Fortpflanzung beteiligt ist, besteht Einigkeit darin, dass die Hauptfunktion dieses Hormons in der mittel- und langfristigen Regulation des Körpergewichtes liegt. Die anfängliche Hypothese, Adipositas beim Menschen basiere auf einem relativen oder absoluten Leptinmangel konnte nicht bestätigt werden. Paradoxerweise weisen die meisten Übergewichtigen sogar relativ zu ihrer Körperfettmasse hohe Leptinkonzentrationen im Serum auf. Demzufolge wird seit längerem angenommen, dass bei übergewichtigen und adipösen Menschen möglicherweise eine Leptinresistenz vorliegt.

Wir haben den Zusammenhang zwischen der Serumleptinkonzentration und der alimentären Fettsäurezusammensetzung untersucht. Gesunde, normalgewichtige Frauen (n=25) und Männer (n=30) erhielten zunächst für 2 Wochen eine wash-in-Diät reich an gesättigten Fettsäuren. Im Anschluss daran wurden die Probanden randomisiert und erhielten für 4 Wochen Diäten, die entweder raffiniertes Olivenöl (reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, n=19), Rapsöl (reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und a-Linolensäure (C18:3n-3), n=17) oder Sonnenblumenöl (reich an n-6-mehrfach ungesättigten Fettsäuren, n=19) als Hauptfettquelle enthielten. In der Rapsölgruppe stieg die Serumleptinkonzentration bei den Männern leicht an [+0.25 ng/mL, T(9)=-2.778, P=0.021], während sie bei den Frauen deutlich abfiel [-4,70 ng/mL, T(6)=5.083, P=0.002]. Da weder die Oliven- noch die Sonnenblumenöldiät den Serumleptinspiegel signifikant veränderte, nehmen wir an, dass die Serumleptinkonzentration durch den hohen Gehalt an a-Linolensäure im Rapsöl beeinflusst wurde. Offen bleibt jedoch die Frage, warum die Rapsöldiät bei Frauen und Männern die Leptinkonzentrationen im Serum unterschiedlich beeinflusste.

Drittmittelgeber:

Centrale Marketinggesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft (CMA), Bonn; Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V., Bonn; Broekelmann Ölmühle GmbH, Hamm.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Mario Kratz (Projektleiter), Prof. Dr. Arnold von Eckardstein, Dr. Manfred Fobker, Dr. Anette Buyken, Nicole Posny, Dr. Helmut Schulte, Prof. Dr. Gerd Assmann, Prof. Dr. Ursel Wahrburg.

Veröffentlichungen:

Kratz M, von Eckardstein A, Fobker M, Buyken A, Posny N, Schulte H, Assmann G, Wahrburg U. The impact of dietary fat composition on serum leptin concentrations in healthy nonobese men and women. The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism 2002; 87(11): 5008-5014.

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: fo05bub01
Datum: 2003-09-18