Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
|
Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Domagkstrasse 3 48143 Münster Direktor: Univ.-Prof. Dr. E. Harms |
Tel. (0251) 83-58695/6
Fax: (0251) 83-52946 e-mail: izkf.muenster@mednet.uni-muenster.de www: http://www.izkf.uni-muenster.de/ |
|
Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
||||
Projekt C19: Funktion der Enterozyten bei der oralen Toleranzentwicklung
Der molekularbiologische Prozeß der oralen Toleranzinduktion ist bisher nicht aufgeklärt. In
einem Mausmodell für die Eialbuminallergie wurden Unterschiede im intrazellulären
Transportverhalten des Antigens insbesondere zwischen frühen und späten Endosomen und in
ihrer Assoziation mit HLA Antigenen der Klasse II mit Einfluß auf die Toleranzinduktion
gefunden.In diesem Forschungsvorhaben wird in-vivo und in-vitro der Transport von Eialbumin in
Abhängigkeit der HLA Klasse II Antigenexpression und unter Berücksichtigung definierter
Peptidsequenzen des Eialbumin untersucht und dabei der Effekt auf die Antigenpräsentierung analysiert.
Im Mausmodell wird der Einfluß der Expression von HLA Antigenen unter keimfreier Aufzucht,
-Interferon und Kolonisierung mit Darmbakterien auf das Transportverhalten des Eialbumins bestimmt. Es
wird geprüft, ob Eialbumin durch Veränderungen der Proteinstruktur (z.B. durch Konjugation mit
Cholera-Toxin) auch ohne Expression von HLA Antigenen der Klasse II in späte Endosomen von
Enterozyten gelangt. Analog werden Eialbumintransport, -verarbeitung und -präsentierung in polaren
Zelllinien, die mit HLA-DR Antigenen transfiziert wurden, studiert. Das Projekt beabsichtigt ferner, die im
Vorprojekt beschriebenen RAC (Rapid Uptake of Antigen into the Cytosol) Enterozyten bzgl. Zytoskelett,
Reifungsgrad, Induzierbarkeit durch Antigenkontakt, Adhärenz zu Darmbakterien und
Antigenpräsentierung zu charakterisieren.Die Untersuchungen sind von großer Bedeutung
für das Verständnis der oralen Toleranzinduktion, die sich im Säuglingsalter als aktiver
Prozeß im Kontakt mit Darmflora und Nahrungsmittelantigenen vollzieht. Erkenntnisse aus dem
Forschungsprojekt versprechen nicht nur, unser Wissen über Toleranzentstehung und -versagen zu
verbessern, sondern auch grundwissenschaftlich abgesicherte Therapieempfehlungen aufzustellen.
Beteiligter Wissenschaftler:
|
||||