Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
|
Poliklinik für Parodontologie Waldeyerstr. 30 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Th. F. Flemmig |
Tel. (0251) 83-47059
Fax: (0251) 83-47134 e-mail: par@uni-muenster.de www: klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/par/l |
|
Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
||||
Parodontitis und Diabetes mellitus
Die Prävalenz von Diabetes mellitus (DM) ist bei parodontal erkrankten Patienten mehr als doppelt so
hoch wie bei parodontal Gesunden und der Diabetes ist bei etwa der Hälfte der Erkrankten nicht
diagnostiziert. Die Bestimmung des Blutzuckerspiegels zur Erkennung klinisch inapparenter bzw. schlecht
eingestellter Diabetiker sollte mit geringem Aufwand und ohne zusätzliche Belastung für den
Patienten in die parodontale Basisdiagnostik integriert werden. Wir konnten zeigen, dass während einer
parodontalen Untersuchung auftretende Blutung auf Sondierung direkt für die Blutglukosebestimmung
verwendet werden kann. Die Glukosewerte der gingivalen Blutproben zeigten eine sehr hohe intraindividuelle
Korrelation (r = 0,98; p < 0,0001; Pearson product moment correlation) mit den
peripher (Fingerbeere) erhobenen Glukosewerten auf. Die etablierte Methode ist sicher, leicht
durchführbar und ohne zusätzliche Belastung für den Patienten. Sie kann dazu beitragen,
das Diabetesscreening in der zahnärztlichen Praxis zu etablieren.Diabetiker unterliegen einem
erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Parodontitis. Darüber hinaus
können bakterielle Infektionen zu Veränderungen des Lipidstoffwechsels führen, welche
-insbesondere in dieser Patientengruppe- das deutlich erhöhte Risiko für
Herz-Kreislauferkrankungen erklären könnten. Bei Diabetikern mit Parodontitits konnten wir
zeigen, dass der Schweregrad der Parodontitits (CPITN Grad 3 und 4) signifikant mit einer Erhöhung der
Serumtriglyceride (p = 0,024) assoziiert ist. Weiterhin lag eine Erniedrigung des HDL-Spiegels
bei Patienten mit schwerer Parodontitits vor. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass
Hypertrigyceridämie mit parodontalen Erkrankung bei Diabetikern assoziiert ist.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
||||