Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für
Phoniatrie und Pädaudiologie

Kardinal-von-Galen-Ring 10
48149 Münster
Direktorin: Prof. Dr. A. Lamprecht-Dinnesen
 
Tel. (0251) 83-56859
Fax: (0251) 83-56889
e-mail: phonpaed@uni-muenster.de
www: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/phon/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie
Genese von Hörstörungen


Klinische Untersuchungen zur Prädiktion der Ototoxizität von Cisplatin

Ziel der Studie ist die Früherkennung von Patienten mit hohem individuellen Risiko, ototoxische Nebenwirkungen im Rahmen der Behandlung mit dem Chemotherapeutikum Cisplatin zu erleiden. Eine Früherkennung audiologischer Auffälligkeiten setzt ein entsprechendes Monitoring während der chemotherapeutischen Behandlung voraus. Hierzu werden laborchemische und audiometrische Daten unter laufender Chemotherapie mit Cisplatin gewonnen und im therapiefreien Intervall eine ausführliche pädaudiologische Diagnostik durchgeführt.

In der laborchemischen Diagnostik erfolgt die Bestimmung von Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid, Phosphat, Magnesium, Kreatinin, Albumin, freiem und gesamtem Cisplatin. Als Hinweis auf eine beginnende cochleäre Schädigung gilt eine Reduktion der evozierten otoakustischen Emissionen in Amplitude und Frequenz. Bisher konnten bei 12 Patienten die transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) unter laufender Chemotherapie gemessen werden, davon 2 mit Neuroblastom, 6 mit Osteosarkom und 4 mit Keimzelltumoren. 3 zeigten eine deutliche Ototoxizität und in den pädaudiologischen Kontrollen im therapiefreien Intervall konnten Hochtonschwerhörigkeiten diagnostiziert werden. Bei diesen Patienten zeigten sich erste Abnahmen von Amplitude und Reproduzierbarkeit der TEOAE während der Chemotherapie oder unmittelbar im Anschluss an den Chemotherapieblock. Hinweise auf Zusammenhänge von Cisplatinspiegeln, Kreatinin-Anstieg, Elektrolytspiegeln und Ototoxizität zeigten sich bisher nicht.

Drittmittelgeber:

Deutsche Krebshilfe, 70-2686-Se3

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Joachim Boos, Dr. Claudia Lanvers-Kaminsky, Prof. Dr. Heribert Jürgens, Prof. Dr. Antoinette Lamprecht-Dinnesen, Priv.-Doz. Dr. Eberhard Seifert, Dirk Deuster, Dr. Markus Hahn, Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Dr. Gudrun Würthwein, Antje Hebeisen, Dr. Barbara Krefeld

Veröffentlichungen:

D. Deuster, B. Krefeld, C. Lanvers, M. Hahn, E. Seifert, G. Würthwein, U. Jaehde, J. Boos, H. Jürgens, A. Lamprecht-Dinnesen, 2002: Prospektive Studie zur Messung transitorisch evozierter otoakustischer Emissionen unter Cisplatin-Infusion bei pädiatrisch-onkologischen Patienten. Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2002/2003 Band 10, Hrsg. M. Gross, E. Kruse, Median-Verlag von Killisch-Horn GmbH, Heidelberg, ISBN 3-922766-80-3
 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
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Datum: 2003-08-07