Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Institut für Strahlenbiologie

Robert-Koch-Str. 43
48143 Münster
Direktor: Univ.-Prof. Dr. Rer. Nat. Wolfgang Göhde
 
Tel. (0251) 83-55311
Fax: (0251) 83-55303
e-mail: strahlenb@uni-muenster.de
www: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/stbio/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Institut für Strahlenbiologie
Klinische Strahlenbiologie


Ermittlung der Strahlenempfindlichkeit bei Patienten nach konditionierender Bestrahlung
zur Vorbereitung einer Knochenmarks- bzw. Stammzelltransplantation

Auf der Suche nach einem schnellen und zuverlässigen Labortest zur Vorhersage der individuellen Strahlenempfindlichkeit wurden 7 Bluttests geprüft: 6 Flusszytometrie-Tests an Lymphozyten: Micronuclei, Zellproliferation, Apoptose, Aktivierung von Zytokinen, Konzentration von Leukozyten, CD4+ und CD8+ Lymphozyten und Blutstammzellen, sowie ein spektralphotometrischer Test am Blutplasma, die antioxidative Kapazität. Die Blutproben stammten von 40 ganzkörperbestrahlten Leukämiepatienten vor und nach Bestrahlung (mit 6 MV Röntgenstrahlung mit 4 bis 8 Gy fraktioniert), von 7 Leukämiepatienten ohne Bestrahlung und von 67 Normalprobanden. Alle unbestrahlten Blutproben wurden sofort und nach in vitro-Bestrahlung (mit 100 kV Röntgen) untersucht. Als strahlenempfindlich wurden die 10 Patienten (=25%) mit einer Mucositis 3. und 4. Grades bezeichnet. Mit nichtparametrischen statistischen Tests wurde vorerst festgestellt, dass

  1. die Bestrahlungen in vivo und in vitro die gleichen Ergebnisse liefern,
  2. viele Tests deutlich dosisabhängige Ergebnisse liefern,
  3. eine verstärkte Nekrose von Lymphozyten nach 4 Gy und eine stark verminderte Anzahl von Leukozyten nach 4 und 8 Gy in vitro mit einer schweren Mucositis einhergeht,
  4. ebenso eine erniedrigte antioxidative Kapazität nach 4 Gy in vivo mit einer schweren Mucositis einhergeht.
Die Messung der antioxidativen Kapazität im Blutplasma nach begonnener Strahlentherapie sollte also die Strahlenempfindlichkeit des Patienten vorhersagen.

Projektdauer:

01.03.2000 bis 30.06.2003

Drittmittelgeber:

Bundesamt für Strahlenschutz

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. E. Pascher, PD Dr. E. Severin, Dr. B. Greve, Dr. N. Wedemeyer, Univ.-Prof. Dr. J. Kienast, Univ.-Prof. Dr. N. Willich, Univ.-Prof. Dr. W. Göhde

Veröffentlichungen:

Pascher E., N. Wedemeyer, B. Greve, E. Severin, W. Göhde: Establishing flow cytometric techniques for quick and reliable determination of individual radiosensitivity, Cytometry, Supplement 11, 120-121, 2002.

Göhde W., D. Uthe, N. Wedemeyer, E. Severin, K. Greif, D. Schlegel, H.J. Brede, W. Köhnlein: Mutagenic effect of low energy neutrons on human chromosome 11. Int. J. Radiat. Biol. Vol. 79, 11, 911-918 (2003).

Kongresse:

Pascher E., N. Wedemeyer, A. van Dülmen, W. Göhde: Flow cytometric analysis in human lymphocytes offer X-irradiation. 6. Int. Wolfsberg-Meeting, 8-10. Juni, 2002, Ermatingen, Schweiz

Pascher E., N. Wedemeyer, B. Greve, E. Severin, W. Göhde: Establishing flow cytometric techniques for quick and reliable determination of individual radiosensitivity. Poster, ISAC Congress XXI, San Diego, 04.-09.05. 2002.

 
 

Hans-Joachim Peter
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Datum: 2004-02-09 ---- 2004-02-27