Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie- Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Direktor: Univ.- Prof. Dr. N. Willich |
Tel. (0251) 83-47384
Fax: (0251) 83-47355 e-mail: uschafe@uni-muenster.de www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/index.html |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Untersuchungen zum Kininsystem bei der Strahlentherapie
Das Kinin-System spielt vor allem bei der Vermittlung von Schmerz- und Entzündungsvrorgänge
eine wichtige Rolle. Das Peptidhormon Bradykinin zählt zu den potentesten Mediatoren, dessen
Wirkung hauptsächlich über den Bradykinin B2-Rezeptor vermittelt wird. Neben den
B2-Rezeptoren, die von Bradykinin und Kallidin (Lysylbradykinin) stimuliert werden, gibt es noch
B1-Rezeptoren, die vorwiegend auf des-Arg¹º-Kallidin reagieren. Für die Ausbildung der
klassischen Entzündungszeichen, Schwellung, Rötung, Überwärmung und Schmerz,
scheint nach neueren Erkenntnissen das Kininsystem verantwortlich zu sein. Die Untersuchung von Schmerz-
und Entzündungsvorgängen ist vor allem deshalb von Interesse, weil eine wichtige Indikation der
Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen in der Behandlung degenerativer Skeletterkrankungen besteht. Das
führende Symptom ist hier der Schmerz und die daraus resultierende Bewegungseinschränkung.
Klinisch hat die Strahlenbehandlung schmerzhafter Skeletterkrankungen in niedrigen Dosisbereich - 3
bis 6 Gy Gesamtdosis bei 0,5 bis 1 Gy Einzeldosis - sehr gute Erfolge, wobei in der Regel
Schmerzbesserungen in 70 bis 90 % der Fälle erzielt werden können. Bradykinin gilt als
einer der wichtigsten Regulatoren des NO-System. In früheren Untersuchungen konnte eine Suppression
der NO-Produktion nach niedrigdosierter Strahlentherapie nachweisen. Der Einfluß ionisierender
Strahlung auf das Bradykinin-Entzündungsmediator-System ist bisher nur unzureichend untersucht. In
einem in-vitro-System humaner Fibroblasten und Makrophagen wir der Einfluß verschieden hoher
Bestrahlungsdosen auf das Kinin-System (Kallekrein, Kallidin, Bradykinin, Bradykinin-B1-Rezeptor,
Bradykinin-B2-Rezeptor) untersucht: Zunächst wurden humane Vorhaut-Fibroblasten (HF-15) am
Cobalt-60-Teletherapiegerät mit Einzeitdosen von 0,5 Gy, 2 Gy, 5 Gy und
10 Gy bestrahlt. Zu den Meßzeitpunkte 0, 6, 24 und 48 Stunden nach Bestrahlung wurde die
Expression des Bradykinin B2 Rezeptors mit Hilfe eines ³H-Bradykinin-Bindungs-Assays bestimmt. Die
höchste Expression zeigte der Bradykinin B2 Rezeptor bei 2, 5 und 10 Gy nach 6 Stunden. Nach
12, 24 und 48 Stunden fiel die Rezeptor-Expression hingegen signifikant ab. Bei der niedrigsten Dosis von
0,5 Gy ergab sich ein biphasischer Verlauf mit einem signifikanten Abfall der
Bradykininrezeptor-Expression nach 6 Stunden gegenüber der unbestrahlten Kontrolle. Ein
Wiederanstieg zeigte sich dann nach 12, 24 und 48 Stunden. Bei einer Bestrahlungsdosis von 0,5 Gy
zeigte einen biphasischen Verlauf, der bereits auch für andere Entzündungsmediatoren
beschrieben wurde. Die Ergebnisse besitzen Implikationen für strahlenbiologische
Erklärungsansätze für die Wirkung der Strahlentherapie bei gutartigen Erkrankungen wie
entzündliche oder degenerativen Gelenkerkrankungen.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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