Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie- Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Direktor: Univ.- Prof. Dr. N. Willich |
Tel. (0251) 83-47384
Fax: (0251) 83-47355 e-mail: uschafe@uni-muenster.de www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/index.html |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Einfluss von Selen auf die Strahlenempfindlichkeit von C6-Gliomzellen
Experimentelle Daten legen einen radioprotektiven Effekt von Selenverbindungen auf das
Normalgewebe nahe. Andere Autoren berichten hingegen über eine radiosensibilisierende Wirkung auf
Tumorzellen. Es existieren nur wenige klinische Daten, diese sind teils heterogen. Zur Bestimmung der
maximal tolerablen Konzentration wurden C6-Gliomzellen der Ratte steigenden Konzentrationen an
Natriumselenit und fünf anderen Spurenelementverbindungen ausgesetzt. Dann wurden weitere Zellen
für 14 Tage bei vier verschiedenen nicht-toxischen Selenitkonzentrationen (0 µM,
2 µM, 3 µM und 3,6 µM) kultiviert und anschließend mit Dosen
zwischen 0 und 20 Gy bestrahlt. Mittels des Koloniebildungstests wurden die Angehrate und das
Zellüberleben ermittelt. Die maximal tolerablen Konzentrationen lagen bei 3,6 µM
(Natriumselenit), 180 µM (Zinkhydrogenaspartat), 80 mM (Magnesiumaspartat),
20 mM (Eisen-Natriumgluconat), 400 µM (Kupfersulfat) und 100 µM
(Manganchlorid). Die bestrahlten Zellen zeigten ohne Selenit eine höhere Angehrate als bei
Konzentrationen von 2 µM, 3 µM und 3,6 µM. Die
Überlebensraten der bestrahlten Zellen waren bei höheren Selenkonzentrationen ebenfalls deutlich
niedriger. Der Wilcoxon-Test zeigte einen signifikanten Unterschied zwischen den Überlebenskurven
bestrahlter Zellen bei niedrigen und hohen Selenitkonzentrationen. Unsere Experimente legen einen
radiosensibilisierenden Effekt von Selenit auf bestrahlte Gliomzellen nahe, besonders bei Dosen zwischen 2
und 10 Gy. Um diese Ergebnisse zu bestätigen und die Interaktion von Selenit und Bestrahlung an
anderen Tumorzellen und Normalgewebe weiter zu untersuchen, müssen weitere Experimente
durchgeführt werden.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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