Tumormedizin
Klinische Tumordetektion
Für die Tumorbildgebung stehen die modernen
Schnittbildverfahren MR und CT im Vordergrund. In der Magnetresonanztomographie erfolgten
Untersuchungen zum Stellenwert hochkonzentrierter Gadoliniumchelate (Gadobutrol) im Vergleich zu
0,5 M Standardkontrastmitteln in interindividuellen klinischen Studien bei Patienten mit Leber- als auch
mit Nierentumoren.
Die seit 1997 mit Förderung
der Deutschen Krebshilfe durchgeführte Studie zur Tumorfrühdetektion mittels Niedrigdosis-CT
bei Rauchern wurde 2001 und 2002 fortgeführt. Die Ergebnisse dokumentieren die Eignung der
Methode zur BC-Früherkennung. Die Limitation einer niedrigen Sensitivität der visuellen
Auswertung für die Detektion kleiner pulmonaler Rundherde führte zur Entwicklung und
Etablierung eines Computer-Aided Diagnosis (CAD)-System zur automatischen Detektion pulmonaler Herde.
CAD ermöglichte die Detektion von Rundherden, die zuvor einer Konsensusbefundung zweier
Radiologen entgangen waren. Zur Optimierung von Untersuchungs- und Präsentationsmodalitäten
bei der CT von Lungenrundherden wurde ein Vergleich der Einzelbildbefundung und der Befundung von
Maximum Intensitäts Projektionen (MIP's) verschiedener Slab (Bildstapel)- Dicken durchgeführt.
Zur Differenzierung benigner und maligner Lungenrundherde wurden Methoden über die Bestimmung
des Kontrastmittelanreicherungsverhaltens weiterentwickelt.
Als mögliche Alternative zur endoskopischen Coloskopie bietet sich die hochauflösende
Computertomographie unter Einsatz moderner 3D-Nachverarbeitungstechniken die sogenannte virtuelle
Colographie an. Der Einsatz der CT-Colographie zum Nachweis von kolorektalen Polypen und Karzinomen
wurde im Vergleich zur endoskopischen Coloskopie in einer prospektiven Untersuchung in Kooperation mit
der Medizinischen Klinik B getestet. Alle Polypen über 10 mm Größe und alle
Karzinome wurden mittels CT richtig erkannt. Die Technik wird insbesondere unter Berücksichtigung
des Dosisbedarfs weiterentwickelt.
Experimentelle Arbeiten
In Zusammenarbeit
mit dem Center for Molecular Imaging Research (Massachusetts General Hospital, Boston, USA; Prof.
Weissleder) erfolgten ausführliche Arbeiten zur Entwicklung und Testung neuer optischer
Kontrastmittel, die eine nicht-invasive Detektion von Tumor-assoziierten Proteasen ermöglichen.
Hierbei wurden neben der KM Entwicklung auch experimentelle Arbeiten zur tomographischen optischen
Bildgebung durchgeführt. Weitere experimentelle Untersuchungen erfolgten zur Markierung von
verschiedenen humanen Tumorzellen mit Eisenoxiden und deren Detektion mittels MRT. Diese Arbeiten sollen
Grundlage für in-vivo cell tracking Untersuchungen bilden.
Unter Verwendung langzirkulierender
Eisenoxide wurde am Institut ein parametrisches Bildgebungsverfahren entwickelt, welches eine
Abschätzung der Tumor-induzierten Mikrogefäßdichte ermöglicht. Derzeit wird das
Verfahren in einer prospektiven klinischen Studie an Patienten mit akuter myeloischer Leukämie sowie
in einer experimentellen Studie zur Beurteilung des Tumoransprechens auf antiangiogene Therapie eingesetzt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Kooperationen:Siemens AG (Erlangen, Germany), CADx
(Beavercreek, USA), DeusTech (USA), Center for Molecular Imaging Research, Massachusetts General
Hospital, Boston, USA (Prof. Weissleder), Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie (PD Dr. M. Semik), Medizinische Klinik und Poliklinik A (PD. Dr. M. Thomas,
Prof. Mesters, Prof. Dr. Berdel)
Veröffentlichungen:
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