Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Institut für Transfusionsmedizin

Domagkstr. 11
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. Dr. W. Sibrowski
 
Tel. (0251) 83-57690
Fax: (0251) 83-57693
e-mail: transmed.sekretariat@uni-muenster.de
www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/trans/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Institut für Transfusionsmedizin
Blutspende, Hämotherapie, präparative und therapeutische Apheresen


Forschungsprojekte im Arbeitsbereich A

Der Forschungsschwerpunkt in diesem Arbeitsbereich liegt in der Gewinnung und Charakterisierung neuartiger Blutkomponenten. Neben der Gewinnung von Blutstammzelltransplantaten werden zunehmend auch Zellen zur spezifischen Immuntherapie gesammelt und charakterisiert, wie z. B. Lymphozytenkonzentrate bzw. Monozytenkonzentrate zur Generierung dendritischer Zellen. In den institutseigenen Laboren wurden immunologische, molekularbiologische und Zellkultur-Techniken zur Charakterisierung der o. g. Zellen etabliert.

Zur Optimierung der Gewinnung einzelner Zellpopulationen wurden verschiedene apparative Verfahren (Apheresesysteme) eingesetzt und deren Effizienz untersucht.

Die Mechanismen der Freisetzung von Stammzellen in die Zirkulation durch Wachstumsfaktoren und / oder Chemotherapeutika sind bislang wenig erforscht. Frühere Studien postulierten, dass die apparative Gewinnung von Stammzellen mittels extrakorporaler Apherese selbst einen stimulierenden Einfluß auf die Freisetzung von Stammzellen haben könnte. Deshalb wurden eigene qualitative und quantitative Untersuchungen zur Kinetik der Stammzellfreisetzung und -gewinnung mittels Butstammzellapherese durchgeführt und veröffentlicht. Nach den bisherigen Untersuchungen konnten sowohl fördernde als auch hemmende Einflüsse der apparativen Apherese auf die Stammzellfreisetzung ausgeschlossen werden. Auch die Einflußgrößen bei der Aufbereitung, Manipulation und Lagerung von Stammzelltransplantaten waren Gegenstand von Untersuchungen und Veröffentlichungen.

In einem weiteren Forschungsprojekt wurde in Kooperation mit dem Institut für Strahlenbiologie eine neue volumengesteuerte durchflußzytometrische Methode zur Quantifizierung von Restleukozyten in Blutprodukten etabliert und veröffentlicht. Diese Technik erlaubt eine sehr schnelle, kostengünstige und zuverlässige Bestimmung von weniger als 2 Leukozyten pro µl Blut. Derzeit wird der Leukozytengehalt aller im Institut hergestellten Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate mit dieser Methode prospektiv untersucht, um die durch Leukozyten verursachten transfusionsassoziierten Nebenwirkungen zu reduzieren.

Das Prinzip der volumengesteuerten Durchflußzytometrie wird derzeit so modifiziert, dass auch bei sehr geringen Zellzahlen eine zuverlässige Quantifizierung von Stammzellen (CD34+ Zellen) in Blut und Stammzelltransplantaten möglich wird. Ein weiterer Einsatz für diese Technik ist die Beurteilung der zellulären Immunität mittels Bestimmung von Lymphozytensubpopulationen (z. B. CD4+ Zellen). Beide Anwendungen wurden bereits erfolgreich durchgeführt und diesbezügliche Manuskripte zur Veröffentlichung angenommen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. U. Cassens, Dr. B. Greve (Institut für Strahlenbiologie), Prof. Dr. W. Göhde (Institut für Strahlenbiologie), Prof. Dr. Dr. W. Sibrowski

Veröffentlichungen:

U. Cassens, P.H. Momkvist, M. Zuehlsdorf, M. Mohr, J. Kienast, W. E. Berdel, W. Sibrowski. Kinetics of standardized large-volume leukaphereses (LVL) in patients do not show a recruitment of peripheral blood progenitor cells (PBPC). Bone Marrow Transplant 2001; 28: 13-20

O. Herrmann, U. Cassens, P. Krakowitzky, D. Stahl, W. Sibrowski. Eine prospektive Studie zum Vergleich von zwei Apheresesystemen zur Gewinnung von peripheren Stammzellen (PBSC). Infusionsther Transfusionsmed 2001; 28: 183-187

M. Mohr, F. Dalmis, E. Hilgenfeld, E. Oelmann, M. Zühlsdorf, K. Kratz-Albers, A. Nolte, C. Schmitmann, D. Önaldi.-Mohr, U. Cassens, H. Serve, W. Sibrowski, J. Kienast, W. E. Berdel. Simultaneous immunomagnetic CD34+ cell selection and B-cell depletion in periphe-ral blood progenitor cell samples of patients suffering from B-cell non-Hodgkin's lymphoma. Clin Cancer Res 2001;7:51-57

W. Sibrowski, P. Krakowitzky. Ersatz von Blut und Blutkomponenten. In: Lehrbuch “Therapie innere Krankheiten“, 10. Auflage, Springer Verlag 2001

K. Tapernon, R. Zander, D. Niehoff, W. Sibrowski. Quality control of hemolysis rate of erythrocyte concentrates: a proficiency test for determination of free hemoglobin. Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2001 Mar;36 Suppl 1:S45-50

Cassens U, Ahlke C, Garritsen HSP, Krakowitzky P, Wuellenweber J, Fischer RJ, Peters G, Sibrowski W: Processing of peripheral blood progenitor cell components in improved clean areas does not reduce the rate of microbial contamination. Transfusion 2002 42:10-17

Cassens U, Greve B, Tapernon K, Nave B, Severin E, Sibrowski W, Goehde W. An accurate and efficient method for determination of residual leukocytes in blood components. Vox Sang 2002; 82: 198-206

Cassens U, Sibrowski W: Stammzellen aus Nabelschnurblut. In: Lehrbuch “Transfusionsmedizin“ Hrsg: V. Kiefel, C. Müller-Eckhardt. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2002 (im Druck)

Greve B, Cassens U, Westerberg C, Goehde W Jr., Sibrowski W, Goehde W: A new no-lyse no-wash flow cytometric method for the determination of CD4+ T-cells in blood samples. Transfusionsmed Hemother 2003;30:8-13

Stroh C, Cassens U, Samraj AK, Sibrowski W, Schulze-Osthoff K, Los M: The role of caspases in cryoinjury: caspase inhibition strongly improves the recovery of cryopreserved hematopoietic and other cells. FASEB J 2002; 16: 1651-1653

 
 

Hans-Joachim Peter
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Datum: 2003-09-17