Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Transfusionsmedizin Domagkstr. 11 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Dr. W. Sibrowski |
Tel. (0251) 83-57690
Fax: (0251) 83-57693 e-mail: transmed.sekretariat@uni-muenster.de www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/trans/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Forschungsprojekte im Arbeitsbereich B
Immunhämatologische Forschung am Institut für Transfusionsmedizin beschäftigt sich
derzeit mit den folgenden Themen:
Daten der letzten Jahre aus in vitro Untersuchungen und aus tierexperimentellen Untersuchungen haben
gezeigt, dass das natürliche autologe IgM-Antikörperrepertoire für die Regulation der
Balance der Immunantwort gegen autologe und allogene Antigene eine entscheidende Rolle spielt. Die
molekularen Mechanismen, durch die das natürliche IgM-Antikörperrepertoire die Balance der
Immunantwort reguliert, sind jedoch bisher nicht charakterisiert. Am Institut für Transfusionsmedizin
werden am Modell der IgG-vermittelten Wärmeautoimmunhämolyse die Prinzipien der
Modulation der Immunantwort durch autologes IgM im Humansystem untersucht. Es konnte gezeigt werden,
dass das autologe IgM-Antikörperrepertoire bei Patienten mit Wärmeautoimmunhämolyse
verändert ist und sowohl die Immunantwort gegenüber autologen Antigenen als auch die
Immunantwort gegenüber allogenen Antigenen beeinflusst. Zur Zeit werden die molekularen
Mechanismen veränderter IgM-Reaktivität bei Patienten mit
Wärmeautoimmunhämolyse auf proteinchemischer und genomischer Ebene charakterisiert und
die Funktion von IgM bei der Regulation antierythrozytärer Autoreaktivität definiert.
Die Substitution
allogener Blutkomponenten ist unverzichtbarer Bestandteil der modernen Medizin. Zur Vermeidung der
transfusionsassoziierten Sensibilisierung gegen allogene HLA-Moleküle ist derzeit der Einsatz
leukozytendepletierter Blutprodukte Stand der Technik geworden. Trotz Leukozytendepletion von
Blutkomponenten ist in 8,2% transfundierter Patienten im nicht selektierten Kollektiv und in bis zu 30% der
langfristig transfusionspflichtigen Patienten mit hämatologischen Systemerkrankungen mit einer
Alloimmunisierung zu rechnen. Es existiert mit Ausnahme einzelner Kasuistiken keine Literatur zu Fragen der
Mechanismen der Alloimmunisierung gegen Erythrozytenantigene im Rahmen von Transfusionen. Neue
grundsätzliche Aspekte wie die Rolle dendritischer Zellen des peripheren Blutes zum Verständnis
der Entwicklung von Immuntoleranz oder die Bedeutung des Microenvironments
Antigen-präsentierender Zellen (APC) durch Sauerstoff-Radikale oder natürliche
Autoantikörper finden dabei in der Transfusionsmedizin bislang kaum Beachtung. Das
Verständnis der Mechanismen der Erythrozytenantigen-Internalisierung und -Präsentation durch
APC könnte jedoch dazu beitragen, methodische Ansätze zur Induktion von Toleranz gegen
allogene Erythrozytenantigene zu entwickeln. Ziel des zweiten Projektes Charakterisierung
zellulärer Blutprodukte in vitro mittels biomolekularer Interaktions-Assays unter
Real-Time-Bedingungen ist die Untersuchung der Präsentation allogener zellulärer
Blutbestandteile durch das Empfänger-Immunsystem.
Drittmittel:
Stahl D., Sibrowski
W. Molekulare Charakterisierung veränderter IgM-IgG-Interaktionen bei der Autoimmunhämolyse
vom Wärmetyp : Regulationsmechanismen peripherer Immuntoleranz. DFG-Sachbeihilfe, Az:
STA 520 / 2 - 1: 165.000,- DM
Stahl D. Molekulare Mechanismen der Modulation
von Immuntoleranz durch autologes Immunglobulin M am Beispiel der autoimmunhämolytischen
Anämie vom Wärmetyp. Medizinische Faktultät der WWU Münster,
Förderprogramm Innovative Medizinische Forschung: 15.000,- Euro;
Cassens
U., Stahl D. Regulationsmechanismen peripherer Immuntoleranz in der Pathophysiologie der
immunthrombozytopenischen Purpura. Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und
Immunhämatologie (DGTI), 31.000,- DM
Stahl D., Cassens U. Dendritische
Zellen des peripheren Blutes in der Induktion von Immuntoleranz und Alloreaktivität gegen
Erythrozytenantigene. Gesellschaft zur Förderung der WWU Münster: 3.000,- DM
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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