Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten
- Allgemeine Dermatologie und Venerologie -

Von-Esmarch-Str. 58
48149 Münster
Leiter: Prof. Dr. Thomas Luger
 
Tel. (0251) 83-5 6504
Fax: (0251) 83-5 6522
e-mail: derma@uni-muenster.de
www: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/derma/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie -
Dermatohistologie


Expression des Vanilloidrezeptor-Subtyps 1 (VR1) in der Haut

Eine effiziente topische Therapie bei Pruritus unterschiedlicher Genese ist das Alkaloid Capsaicin, welches in scharfen Chillischoten gebildet wird und in der Haut an den Vanilloidrezeptor 1 (VR1) auf sensorischen Nervenfasern bindet. Daraus resultiert zunächst eine Depolarisation der Nervenfaser und Exozytose intrazellulärer sekretorischer Vesikel, die Neuropeptide enthalten. Durch die Freisetzung von Substanz P (SP) oder Calcitonin-gene-related Peptid (CGRP) werden Juck- oder Brennempfindungen ausgelöst. Bei kontinuierlicher Anwendung erschöpfen sich diese Symptome durch Desensibilisierung des Rezeptors und Erschöpfung der Neuropeptiddepots in den Nervenfasern. Klinisch kommt es zu einer effizienten Unterdrückung von Juck- und Schmerzempfinden (Reimann S, Luger T, Metze D: Topische Anwendung von Capsaicin in der Dermatologie zur Therapie von Juckreiz und Schmerz. Hautarzt 2000, 51: 164-172 / Ständer S, Luger T, Metze D: Effective treatment of prurigo nodularis with topical capsaicin. J Am Acad Dermatol 2001, 44: 471-478).
Bezüglich der Rezeptorexpression war bislang nur bekannt, dass der Capsaicinrezeptor (Vanilloidrezeptor-Subtyp 1, VR1) auf epidermalen Keratinozyten exprimiert wird. Weitere Hautzellen waren jedoch nicht untersucht. Mittels immunfluoreszenzoptischer Färbungen und RT-PCR konnte die Verteilung des VR1 in der Haut beschrieben werden. Der VR1 fand sich - wie vermutet - auf den sensorischen Nervenfasern, aber auch auf Mastzellen, Adnexepithelien (Haarfollikeln, Schweiß- und Talgdrüsen) und Gefäßen. Die Verteilung konnte des weiteren an Capsaicin-behandelter im Vergleich zu unbehandelter Haut beschrieben werden (Sonja Ständer, Corinna Moormann, Jörg Buddenkotte, Victoria Shpacovitch, Mark Schumacher, Thomas Brzoska, Beate M. Henz, Thomas A. Luger, Dieter Metze, and Martin Steinhoff: Distribution of vanilloid receptor subtype 1 (VR1) in normal, diseased, and capsaicin-treated skin. Submitted). Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass eine weite Verteilung des VR1 in der Haut vorliegt, was möglicherweise auf eine bedeutende biologische Rolle des VR1 in der physiologischen Hautfunktion hindeutet. Dies wird zur Zeit untersucht.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. med. Sonja Ständer; PD Dr. med. Dr. rer.physiol. Martin Steinhoff

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05AED04
Datum: 2003-09-26