Westfälische Wilhelms-Universität
Münster |
Institut für Medizinische Psychologie Von-Esmarch-Str. 52 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Dr. F. A. Muthny |
Tel. (0251) 83-55493
Fax: (0251) 83-55494 e-mail: postmaster.medpsych@uni-muenster.de www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/medpsych/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Projekt Q1:
Projektbeschreibung
Vier empirische
Teilstudien leisteten (anonym, Untersuchungsinstrument Fragebogen):
Eine differenzierte Erfassung des psychosozialen
Fortbildungsbedarfs wurde durch eine empirische Studie mit 269 Rehabilitationsmitarbeitern geleistet
(Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten). Dass 73% der Befragten bisher nicht an psychosozialer
Fortbildung teilgenommen haben, zeigt eindrücklich die Defizite; über 2/3 bestätigen
entsprechend in ihren Erwartungen ein breites Spektrum von Fortbildungszielen wie Wissensvermittlung,
bessere Bewältigung von Konflikten mit den Patienten, Verbesserung der Handlungskompetenz im
Gespräch und Verbesserung der diagnostischen Kompetenz für psychosoziale Störungen.
Bezüglich der Arbeitsform hat offensichtlich Fallarbeit die größte Zustimmung (70%),
gefolgt von Teamgespräch (61%) und Training von Gesprächsführung, aber auch
Schaffung eigener emotionaler Entlastung (je 57%).
Thematisch wird dem 'Umgang mit fordernd-aggressiven Patienten' bzw. mit depressiven Patienten
höchste Priorität zugesprochen (über 80% mit ausgeprägten Ratings), gefolgt von
'Krankheitsbewältigung' (66%), 'Umgang mit ängstlichen Patienten' (63%) und
'Möglichkeiten des eigenen Selbstschutzes' (60%). Unterschiede zwischen den Berufsgruppen bestehen
eher in der Höhe der Ausprägung als in der grundsätzlichen Einschätzung.
Zentrale Ziele der durchgeführten 2-3-stündigen Veranstaltungen bestanden in der
Wissensvermittlung, Auseinandersetzung mit beruflicher Identität und mit Belastungen im Beruf,
Eröffnung von Möglichkeiten zur berufsbezogenen Selbsterfahrung, Erhöhung der
Handlungskompetenz und Verbesserung der Kooperationsfähigkeit im Team. Die multimethodale
Durchführung schloss verschiedene Elemente ein (Referat, Fallarbeit, Kleingruppenarbeit, Diskussionen,
Rollenspiel, Selbsterfahrung und Gesprächstraining).
55 zwei- bis dreistündige Veranstaltungen wurden durchgeführt (z.T. auch bereits durch 6 der vom
Projekt insgesamt trainierten 37 Moderatoren), was eine gute Akzeptanz der Fortbildungsangebote
belegt. Offensichtlich bestand das höchste Interesse (gemessen an der faktischen Inanspruchnahme) an
den Themen 'Umgang mit fordernd-aggressiven Patienten', gefolgt von Krankheitsverarbeitung, Depression/
Suizidalität, Patientenmotivierung und Kommunikation/ Gesprächsführung. Die
Rückmeldungen der 529 Seminar-Teilnehmer (15% Ärzte, 30% Pflegekräfte, 18%
Physiotherapeuten) zeigen hohe Zufriedenheit mit Durchführung und Leitung (80%), vor allem mit der
Verständlichkeit, dem gegenseitigen Austausch und der Rückmeldung der Gruppenleiter,
ausdrücklich aber auch mit der Interdisziplinarität des Teilnehmer-Kreises. Dies bestätigt
die Akzeptanz gemeinsamer Lernerfahrung verschiedener Berufsgruppen.
Wirkungen und Einflüsse der Fortbildungen wurden von 89% in der 'Nützlichkeit für die
klinische Arbeit insgesamt' gesehen, im 'Wissen über Kooperationsmöglichkeiten im Team' (mehr
als 50%, die hier starke bis sehr starke Wirkungen angaben), gefolgt von 'Förderung der Kooperation',
'konkrete Hilfe für den Patienten' und 'Verbesserung der Beziehung zu Patienten' sowie in der 'eigenen
Verarbeitung beruflicher Belastung' (jeweils über 40%, die hier starke Wirkungen angaben).
Die Evaluation der studentischen Lehre zur Rehabilitation (Pflichtpraktika: 'Einführung in die klinische
Medizin' und 'Berufsfelderkundung' für Medizinstudierende) zeigte, dass das Praktikum in der
Rehabilitation eine hohe Zustimmung als wichtiges (und weiter durchzuführendes)
Einführungspraktikum erhielt und "neue Perspektiven eröffnet" hat.
Konsequenzen und Umsetzungsaspekte aus den Forschungsergebnissen ergeben sich im Hinblick auf die
Qualität der Patientenversorgung wie auch auf die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter und zielen vor
allem ab auf
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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