Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Kreditwesen Universitätsstr. 14-16 48143 Münster Direktor: Prof. Dr. Andreas Pfingsten |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät |
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Pfandbriefemissionen vs. MBS-Transaktionen
Eine Hypothekenbank ist in
ihrer Geschäftsentwicklung u.a. dadurch eingeschränkt, dass die Hypothekendarlehen
gemäß Grundsatz I des BAKred mit Eigenmitteln zu unterlegen sind. Konkret gilt, dass
gegenwärtig erstrangige Hypothekendarlehen (bis zu 60 % des Beleihungswertes eines
Grund stückes) mit 50 % im Grundsatz I des BAKred anzurechnen sind, weitere
Hypothekendarlehen zu
100 %. Diese Anrechnung würde vermieden und damit eine Entlastung des Grundsatzes I der
Hypothekenbank erreicht, wenn (ausgewählte) Hypothekendarlehen an eine Einzweckgesellschaft
verkauft und von dieser mittels der Emission von Mortgage Backed Securities (MBS) refinanziert würden.
Der unter Einbeziehung der MBS-Transaktion relativ geringere Kapitalbedarf könnte zudem zu einer
angestrebten Erhöhung der Eigenkapitalrendite der Hypothekenbank beitragen. Dem Vorteil bzgl. der
Unterlegung des Ausfallrisikos im Grundsatz I steht in Deutschland aller dings ein Nachteil bei der
Refinanzierung gegenüber: Hypothekenbanken können ihre erstrangigen Hypothekendarlehen
innerhalb gewisser Grenzen durch die Ausgabe von Pfandbriefen refinanzieren. Dies ist günstiger als eine
normale Refinanzierung von Kreditinstituten am Kapital markt und auch günstiger als die
Refinanzierung mittels MBS. Die zu untersuchende Frage lautet: Ist der auf der Verringerung des
benötigten haftenden Eigen ka pitals beruhende Vorteil einer Refinanzierung über MBS
größer als der im Vergleich zur Pfand briefrefinanzierung auftretende Nachteil der höheren
Refinanzierungs- und Transaktionskosten?
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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