Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Finanzierung
Verbriefung und Disintermediation

ABS-Verbriefungen – Chance ohne Risiko?

In diesem Forschungsvorhaben sollen (mögliche) Risiken im Rahmen von Asset Backed Securities (ABS)-Transaktionen analysiert werden. Aufbauend auf dem Ergebnis von Altrock/Rieso (1997), dass auf einem vollkommenen Kapitalmarkt Finanzierungen mittels ABS nichts an der Irrelevanz der Kapitalstruktur ändern (können), stellt sich die Frage, wieso ABS seit langem in den USA, in zunehmendem Maße auch in Europa von Industrieunternehmen sowie von Banken emittiert werden. In diesem Zusammenhang ist zu fragen, ob es gemäß der Friedman'schen und damit neoklassischen Grundthese "There's no such thing as a free lunch" Marktteilnehmer gibt, auf die sich die Finanzierung mittels ABS nachteilig auswirkt.

Da die Existenz von ABS unter den Annahmen eines vollkommenen Kapitalmarktes nicht abgeleitet werden kann, liegt die Hauptaufgabe für die vorliegenden Fragestellungen in der Identifizierung und Modellierung relevanter Marktunvollkommenheiten, die diese Form der Unternehmensfinanzierung erklären können. Nahe liegend erscheint die Untersuchung der aufgrund der komplexen Struktur von ABS und der Vielzahl der beteiligten Personen stark ausgeprägten asymmetrischen Informationsverteilung unter den Marktteilnehmern. Für Kreditinstitute lässt sich in Form von Regulierungsvorschriften eine weitere Marktunvollkommenheit identifizieren, die Anreize für den Einsatz von ABS bieten kann. Die daraus resultierenden Gefahren, wie zum Beispiel eine langfristige Verschlechterung der durchschnittlichen Qualität des Forderungsbestandes, sind zu analysieren.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dipl.-Kfm. Ulrich Sonnemann, Prof. Dr. Klaus Röder