Regionale Prägung von Göttern und Kulten in Kleinasien

Kleinasien ist immer eine Brücke gewesen, über die politische, kulturelle und auch religiöse Ideen von West nach Ost und umgekehrt geflossen sind. Von der Vorgeschichte bis in die Moderne haben viele Ethnien ihre Spuren im Land hinterlassen bzw. haben sich hier angesiedelt. Daß es dabei zu Vermischungen gerade auch von Kultur und Religion kommt, erscheint selbstverständlich. Gegenstand der Untersuchungen soll daher die wechselseitige Beziehung von ethnisch geprägten Regionen und Religionenn sein. Die Götter und die Formen ihrer Verehrung werden durch die Landschaft bzw. durch die ethnischen und kulturellen Eigenheiten ihrer Bewohner geprägt. Gleichzeitig dienen sie aber auch dazu, die Identität der Landschaft und ihrer Bewohner zu sichern. Im Mittelpunkt des Teilprojektes 'Regionale Prägung von Göttern und Kulturen in Kleinasien' stehen folgende Problemkreise:

1. wie prägen naturräumliche Gegebenheiten und Ereignisse die Wirklichkeits- und Götterwahrnehmung der Bevölkerung,
2. wie verändert sich eine regional geprägte Religion unter verschiedenen historischen und politischen Gegebenheiten,
3. wie prägt eine Region importierte Religionen und Gottesvorstellungen,
4. wie verändert sich eine Religion, wenn ihre Träger in eine andere Region auswandern,
5. wie wirkt ein Gott oder sein Kult identitätsstiftend bzw. -erhaltend?

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Elmar Schwertheim (Leiter), Dr. Anke Schütte-Maischatz, HD Dr. Engelbert Winter