Forschungsbericht 1999-2000 | |
Seminar für Didaktik des Sachunterrichts
Leonardo-Campus 11 48149 Münster Tel. (0251) 83-38474 Fax: (0251) 83-31800 e-mail: sachunterricht@uni-muenster.de WWW: http://www.uni-muenster.de/Sachunterricht Komm. geschäftsführende Direktorin: Prof. Dr. Kornelia Möller | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 11 - Physik Seminar für Didaktik des Sachunterrichts Unterrichtsforschung zum Sachunterricht | ||||
Erwerb physikalischer Basiskonzepte durch Sachunterricht
Eine Reihe von Forschungsprojekten zu physikalischen Themen des Sachunterrichts
(Fliegen, Auftrieb, Dichte, Luftdruck, und Vakuum, Schall), die zusammen mit
Examenskandidaten durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass Grundschulkinder
in einem entdeckenden Unterricht erstaunliche Lernerfolge erreichen können.
Insbesondere konnte nachgewiesen werden, dass bei angemessener Gestaltung des
Unterrichts das eigenständige Denken der Schülerinnen und
Schüler gefördert werden kann und anwendungsfähiges, in
Zusammenhänge integriertes Wissen entsteht. Konstruktivistische
Ansätze des Wissenserwerbs bilden die Basis für die Gestaltung der
entsprechenden Lehr-Lernumgebungen.
In einem Pilotprojekt zum Thema "Schwimmen und Sinken" (1999-2000) wurde eine Methode
entwickelt, individuelle Lernfortschritte von Kindern mit Hilfe von Einzelinterviews zu
erfassen und statistisch auszuwerten.
Das im März 2000 begonnene DFG-Projekt "Auswirkungen von Unterricht zum
"Schwimmen und Sinken" auf das Verständnis physikalischer Basiskonzepte und den
Erwerb inhaltsübergreifender graphisch-visueller Kompetenzen bei Grundschulkindern",
das in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Elsbeth Stern vom Max-Planck-Institut in Berlin
durchgeführt wird, untersucht den Zusammenhang zwischen einer angemessenen
Gestaltung von Lehr-Lernumgebungen und dem Verstehen physikalischer Konzepte. Das
DFG-Projekt ist eingeordnet in den DFG Schwerpunkt "Die Bildungsqualität von Schule:
Fachliches und fächerübergreifendes Lernen im
mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht in Abhängigkeit von schulischen und
außerschulischen Kontexten" (BIQUA).
Zur Untersuchung: In einer quasiexperimentellen Schulstudie, die Anfang 2001 beginnt,
werden je drei dritte Klassen nach zwei verschiedenen Methoden unterrichtet. In drei Klassen
wird ein sog. offener Unterricht durchgeführt, indem die Selbststeuerung der
Schüler zentral ist. In drei anderen Klassen wird ein zwar aktiver, aber durchaus auch
lehrergesteuerter Unterricht durchgeführt. Die Lehrersteuerung bezieht sich auf die
Anordnung der Unterrichtsinhalte und auf die Gesprächsführung in
Klassengesprächen. Sie hat zum Ziel, kognitive Konflikte und den Aufbau
angemessenerer Konzepte zu fördern. In beiden Designs wird nach konstruktivistischen
Grundsätzen unterrichtet.
Mit Hilfe von mündlichen Einzelinterviews und schriftlichen Fragebögen, die vor
und nach dem Unterricht durchgeführt werden, wird ermittelt, was die Schüler
gelernt und verstanden haben, ob sie ihr Wissen anwenden können, ob der Unterricht
Interesse geweckt hat, ob wie motiviert waren (kognitive und nicht-kognitive
Zusammenhänge). Die Posttests werden zehn Wochen nach dem erteilten Unterricht
durchgeführt. Nach einem halben Jahr folgt ein Follow-Up-Test, um zu prüfen, wie
stabil der Abbau von Fehlkonzepten ist. Gegenstand des Unterrichts ist das Thema: "Wie kommt
es, dass ein Schiff schwimmt?".
Das DFG-Projekt ist zunächst auf zwei Jahre befristet. Eine Weiterführung in
zwei folgenden Antragszeiträumen ist geplant.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter