Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Angewandte Physik
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 11 - Physik Institut für Angewandte Physik Arbeitsbereich Prof. Dr. H.-G. Purwins | ||||
Strukturbildung in Halbleiterbauelementen
Gegenstand der Forschung sind selbstorganisierte Strukturen in der Stromdichte von
pnpn-Thyristorstrukturen auf Siliziumbasis und in der Elektrolumineszenz von
dünnen ZnS:Mn-Schichten.
In Thyristoren, die als bistabile Systeme betrachtet werden können, lassen sich durch
Stromeinprägung an einem Gate Hochstromdomänen zünden, die sich lateral
ausbreiten und schließlich die gesamte Fläche des Bauelementes in den leitenden
Zustand versetzen. Dieser Mechanismus wird genutzt, um eine Hardware-Implementation des
Kohonen-Algorithmus zu realisieren (siehe auch C8). Hierzu werden mehrere Gates auf der
Thyristorstruktur hergestellt, die jeweils mit einem in Analogtechnik realisierten Neuron
verbunden sind. Der Lernprozeß der Neuronen wird über die Frontausbreitung in
der Thyristorstruktur gesteuert, und die Koordination des Gesamtsystems erfolgt durch einen
Mikrocontroller.
In dünnen ZnS:Mn-Schichten, die zwischen zwei Isolatorschichten eingebettet sind und
mit Wechselspannung getrieben werden, lassen sich bei geeigneten Schichteigenschaften und
Treiberparametern dynamische Leuchtdichtemuster wie Spiralwellen, Zielscheibenmuster und
solitäre, laufende Spots beobachten. Neben der phänomenologischen
Charakterisierung dieser Erscheinungen in Abhängigkeit von Temperatur,
Treiberspannung und Treiberfrequenz steht die Untersuchung von Störstellenverteilungen
in der ZnS:Mn-Schicht im Vordergrund. Hierzu kommen Photo-Depolarisations-Spektroskopie
zum Einsatz sowie klassische Verfahren wie die Messung der Emissions- und
Photoluminezenz-Spektren. Eine Untersuchung der elektrischen Kennlinien erfolgt in
Zusammenarbeit mit dem Institut für Theoretische Physik II, wo ein
Drift-Diffusions-Modell zur Simulation des Stromflusses in der ZnS:Mn-Schicht entwickelt
wurde.
Es bestehen Kooperationen mit dem Institut für Theoretische Physik II der
Universität Münster, dem Institut für Halbleiterphysik der Akademie der
Wissenschaften der Ukraine (Kiev), der Infineon AG und dem A.F. Ioffe Institut,
St. Petersburg.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter