Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Angewandte Physik
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 11 - Physik Institut für Angewandte Physik Arbeitsbereich Prof. Dr. H.-G. Purwins | ||||
Numerische Untersuchungen
Bei der Untersuchung räumlich zwei- und dreidimensionaler Strukturen in den
unterschiedlichen Systemen (vgl. Arbeitsgebiet "Mechanismen der Strukturbildung")
werden neben der analytischen Behandlung auch numerische Untersuchungen
durchgeführt. Diese dienen zunächst der Überprüfung von
theoretischen oder analytisch abgeleiteten Resultaten. Durch numerische Rechnungen
ist man aber auch in der Lage, neue, komplexere Strukturbildungsphänomene zu
untersuchen und so ein besseres Verständnis für die auftretenden
Selbstorganisationsphänomene zu erreichen.
Zur Zeit werden Untersuchungen an zwei unterschiedlichen Systemen betrieben. Bei dem
ersten System handelt es sich um ein dreikomponentiges Reaktions-Diffusions-Modell, das als
phänomenologisches Modell zur Beschreibung von bewegten, teilchenartigen Strukturen
(sogenannten dissipativen Quasiteilchen) für ein Gleichspannungs-Gasentladungssystem
hergeleitet wurde. Im Vordergrund steht bei diesen Arbeiten der Vergleich zwischen einem
analytischen Modell, das die Wechselwirkung dieser teilchenartigen Strukturen beschreibt, und
der vollständigen Felddynamik des Reaktions-Diffusions-Systems. Im Rahmen dieses
Teilchenmodells können sowohl einfache Streuprozesse zweier Quasiteilchen, aber auch
komplexe Molekülbildungsphänomene analytisch vorhergesagt und numerisch
verifiziert werden. Darüberhinaus zeigen die numerischen Simulationen aber auch
Vernichtungs- und Generationsprozesse, die das Teilchenbild abrunden.
Das zweite Projekt beschäftigt sich mit sehr ähnlichen
Strukturbildungsphänomenen in einem mit Wechselspannung betriebenen
Gasentladungssystem. Auch in diesem System findet man wechselwirkende, bewegte
Filamente. Der Mechanismus ist allerdings gänzlich unterschiedlich, da die treibende
Wechselspannung einen entscheidenden Einfluss auf die Strukturbildungsphänomene
ausübt und explizit berücksichtigt werden muss. Zur Zeit wird ein quantitatives
Modell dieses Gasentladungssystems untersucht.
Beide Projekte sind numerisch außerordentlich aufwendig. Daher wird neben dem
Workstation-Cluster des Fachbereichs Physik auf Parallelrechnern vom Typ Cray T3E
gearbeitet. Die Untersuchungen der Reaktions-Diffusions-Modelle werden am
Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS), die Wechselspannungsgasentladung am
John von Neumann-Institut für Computing (NIC) in Jülich durchgeführt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter