Statische Analyse von Programmiersprachen

Die statische Analyse von Programmen versucht, möglichst genaue Informationen zu einem vorgegebenen Programm (Fehler, Speicherverwendung usw.) zu erlangen, ohne das Programm auszuführen. Anwendungen liegen neben der Unterstützung von Korrektheitsüberlegungen insbesondere im Bereich der Optimierung und automatischen Parallelisierung zwecks effizienterer Ausführung von Programmen.

Schwerpunkt der Arbeiten war die Analyse von durch Verwendung von Zeigern in imperativen Programmiersprachen entstehenden Aliasbeziehungen, d.h. das Auffinden von Bezeichnern, die auf die gleichen Speicherbereiche verweisen. Die Untersuchungen wurden anhand der Sprache ANSI-C durchgeführt, da gerade hier die wenigsten Restriktionen zur Verwendung von Zeigern (bis hin zur Verwendung von Funktionszeigern) bestehen. Eine erfolgreiche Analyse für diese Sprache kann durch Vereinfachung auf jede andere imperative Sprache übertragen werden.

In diesem Rahmen wurde eine neue Speicher-basierte Repräsentation von Programmen entwickelt. Auf diesem Modell wurde unter Verwendung der SUIF Compilerwerkzeuge (Stanford) ein Analysewerkzeug zur interprozeduralen Aliasanalyse realisiert und an Hand einer Reihe von realen Anwendungsprogrammen erfolgreich evaluiert.

Das Projekt wurde im Jahre 1999 erfolgreich abgeschlossen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr.-Ing. D. Schmidt, Prof. Dr. rer. nat. habil. G. Wirtz

Veröffentlichungen:

Schmidt, D.: Interprozedurale Alias-Analyse von ANSI-C in vollem Sprachumfang, Dissertationsschrift, Siegen, 1999