Forschungsbericht 1999-2000   
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Fachbereich 08 - Geschichte / Philosophie
Philosophisches Seminar
Forschungsschwerpunkte und -ergebnisse
 


Extensionalität und Intensionaltität

Im Mittelpunkt des Projektes steht das Begriffspaar Extensionalität - Intensionalität. Einerseits spielt die Unterscheidung, die durch die Begriffe gekennzeichnet werden soll, eine wichtige Rolle in der modernen Sprachphilosophie, Ontologie und Philosophie der Logik. Andererseits herrscht de facto eine erhebliche Verwirrung über den Inhalt dieser Unterscheidung bzw. über die Bedeutung der Ausdrücke "Extension" und "Intension" sowie "extensional" und "intensional". Teilweise resultiert dies daraus, daß die Debatte um Extensionalität und Intensionalität zwei Schichten besitzt, eine primär sprachphilosophische und eine primär ontologische. Auf der sprachlichen Ebene geht es darum, bestimmten Ausdrücken Extension und Intension zuzuordnen; außerdem steht hier auch die Unterscheidung zwischen sog. extensionalen und intensionalen sprachlichen Kontexten im Mittelpunkt. Dagegen lautet auf der ontologischen Ebene die Frage, welche nicht sprachlichen Entitäten als extensional oder intensional einzustufen sind. Jedenfalls besteht ein Mißverhältnis zwischen der Wichtigkeit und Häufigkeit der Unterscheidung zwischen Extensionalität und Intensionalität einerseits und deren verworrenem Gebrauch andererseits. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, mehr Klarheit in diesen Bereich zu bringen. Dabei sollen die folgenden Überlegungen gestützt werden:

  1. Die besagte Unterscheidung ist theorierelativ, d.h. sie kann sinnvoll nur in den Grenzen eines bestimmten sprachphilosophischen Systems gezogen werden. Man hat hier somit einen Fall, in dem philosophischen Klarheit nur um den Preis der Relativierung möglich ist.
  2. Es ist wünschenswert und machbar, die beiden Ebenen der Unterscheidung von Extensionalität und Intensionalität, die sprachliche und die ontologische, miteinander zu verbinden.
  3. Die Standardklassifizierung von nicht sprachlichen Entitäten ist in Frage zu stellen. Es ist üblich, etwa Individuen, Wahrheitswerte und Klassen als extensional einzustufen, dagegen Eigenschaften und Propositionen als intensional. Möglich ist jedoch ein wesentlich differenzierterer und unorthodoxerer Standpunkt. - Im Rahmen dieses Projektes ist inzwischen ein (noch nicht veröffentlichter) Aufsatz entstanden.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

PD Dr. Ulrike Kleemeier
 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2002-07-09