Forschungsbericht 1999-2000 | |
Psychologisches Institut I Psychologische Diagnostik und Klinische Psychologie Fliednerstr. 21 48143 Münster Tel. (0251) 83-3 41 23 Fax: (0251) 83-3 41 13 e-mail: @psy.uni-muenster.de WWW: http://wwwpsy.uni-muenster.de/inst1.html Direktor: Prof. Dr. Bommert | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft Psychologisches Institut I - Psychologische Diagnostik und Klinische Psychologie Arbeitsbereich PD Dr. C. Essau | ||||
Angst und Depression bei Jugendlichen
Die Hauptziele der Bremer Jugendstudie sind es, Häufigkeit, Risiken und
Begleitmerkmale hinsichtlich Komorbidität, zeitlicher Abfolge der
Störungen, psychosozialer Beeinträchtigungen, Verlauf und
Inanspruchnahme institutioneller Hilfe bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17
Jahren zu erfassen. Die Jugendlichen wurden durch Zufallsauswahl an 36 Schulen in
Bremen und Bremerhaven rekrutiert.
Unsere Ergebnisse zeigten, dass Angst und depressive Störungen zu den häufigsten
Störungen bei Jugendlichen gehören. 18,6 % der Jugendlichen berichteten,
Angststörungen gehabt zu haben, 17,9 % der Jugendlichen gaben an, irgendwann
in ihrem Leben an depressiven Störungen gelitten zu haben. Diese Störungen treten
signifikant häufiger bei Mädchen als bei Jungen auf, haben die Tendenz, mit dem
Alter zuzunehmen und sind oft mit anderen Störungen komorbid. Angst und Depression
waren über einen Zeitraum von 15 Monaten weitgehend stabil. Die stärksten
Prädiktoren für die Entwicklung von Depression waren das Alter, die Anzahl
vorheriger depressiver Episoden, geringe wahrgenommene Kontrolle hinsichtlich
Attraktivität und sportlicher Fähigkeiten und der Einsatz negativer
Copingstrategien. Die aussagekräftigsten Prädiktoren für die Stabilität
dieser Störungen umfassen das Alter, somatoforme Störungen, Störungen
durch Substanzkonsum und negative Lebensereignisse.
Diese Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit der frühzeitigen Erkennung von Angst- und
depressiven Störungen in der Jugendzeit sowie die Notwendigkeit von Präventions-
und Interventionsstrategien.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftlerin:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter