Forschungsbericht 1999-2000   
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[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 06 - Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft
Didaktik/Bildungsgangforschung
 


Interkultur und Ausschließung in Europa.
Eine Herausforderung sozialpädagogischer Arbeit zur 'Interfrontation'
zwischen Britannien, Frankreich und Deutschland sowie ihren
neuen der Migration entstammenden Gesellschaftsmitgliedern

Die Vertiefungen der Europäischen Union haben zunächst die ökonomischen und finanzpolitischen Sektoren der Mitgliedsländer erreicht. Was dagegen am nachhaltigsten eine 'innere Angelegenheit' bleibt, ist deren jeweiliger Umgang mit den der Arbeitsmigration entstammenden neuen Gesellschaftsmitgliedern, zu denen sich in den letzten 15 Jahren noch Flüchtlinge, Asylbewerber, Rücksiedler und 'Illegale' gesellen. Auf breiter Front nehmen in Europa die Benachteiligten von heute die Gestalt dieser Immigranten, zumal der jüngeren unter ihnen, an - was nicht verhindert, dass auf diese sich Aggressionen und Ressentiments junger Globalisierungs- und Multikulturierungsverlierer richten, mit denen wiederum ältere 'Nationale' eine Koalition bilden, weil sie meinen, stellvertretend für die jüngeren, der 'ÜberfremdungÄ oder 'Übervorteilung' Einhalt gebieten zu müssen. Gegenüber dieser im weiten Sinne interkulturellen Problematik verhalten sich seit 30 Jahren gegensätzlich und gegenwirkend entwickelte Sozialarbeiten und Sozialpolitiken: Multikulturell-antirassistisch-eethnisch-sensible in Britannien, bikulturelle, Differenzierungsrechte erkämpfende und Ausschlusszonen integrierende Projekte in Frankreich sowie Ausländersozialarbeit und Lebenswelt akzeptierende Sozialpädagogik in Deutschland. Diese differentiellen und antagonistischen Entwicklungen setzen wir in experimentellen Begegnungen einer 'Interfrontation' aus - nicht in der Hoffnung, eine geeinte Euro-Sozialpolitik oder gar -Sozialpädagogik zu befördern, wohl aber mit der Aussicht, im Spiegel der anderen die eigenen politisch-pädagogischen Ansätze und deren ethnozentrisch-historischen Voraussetzungen differenzierter wahrzunehmen und 'oszillierend' mit denen der 'anderen' zu verändern.

Drittmittelgeber:

Deutsch-Französisches Jugendwerk (in Teilen), Open University, Université VII (Paris), Université III (Lyon)

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Hagen Kordes, Dr. S. Krönchen, Dr. U. Polat, T. Storie, L. Evans (GB), M.-N. Carpentier, M. Lahlou, M. Cornaton (F)

Veröffentlichungen:

Kordes, H.: Interkultur und Ausschließung in Europa (noch Abteilungsmanuskript)

Krönchen, S.: Mutiger werden und sich einmischen. Münster: Waxmann, 2001

Polat, U.: Neue Wege der Identitätsbildung türkischstämmiger Jugendlicher in Deutschland. Hamburg, 2000

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2002-04-08