Migration als soziales Erbe.
Fallstudien zu Transformationsprozessen in biographischen Projekten
bei Migrantinnen der ersten und zweiten Generation

Dieses Forschungsprojekt fand in den Jahren 1992-1996 an der Universität Utrecht, Niederlande statt. Es beschäftigt sich mit innerfamiliären Transformationsprozessen bei eingewanderten Müttern und Töchtern. Ausgangspunkt der Forschung war das Streben nach einem Perspektivwechsel von der Außenperspektive der Stereotypisierung von Migrantinnen in der Alltagskultur auf die Innenperspektive, die soziale Welt der Migrantinnen über zwei Generationen hinweg. Folgende Fragen standen im Vordergrund:

1. Wie manifestiert sich Migrationserfahrung in der transgenerationalen Übertragung als 'soziales Erbe' in der sozialen Welt von Migrantinnen?
2. Wie (re-)produzieren, verändern und problematisieren Migrantinnen und ihre Töchter kollektives Kulturwissen, und welche biographischen Handlungsmuster und -horizonte entwickeln sie dabei?
3. Welchen Einfluss haben spezifische rechtliche, soziale und kulturelle Gegebenheiten der aufnehmenden Gesellschaft, also die Kultur- und Einwanderungspolitik auf das Selbstverständnis der Migrantinnen?

Die ersten Ergebnisse des Projekts wurden im Jahre 1994, die letzten werden im Jahr 2001 veröffentlicht.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

PD. Dr. Helma Lutz

Veröffentlichungen:

Lutz, H.: 'Meine Töchter werden es schon schaffen'. Immigrantinnen und ihre Töchter in den Niederlanden. In: Ursula Apitzsch (Hg.) Migration und Traditionsbildung. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 1999, S. 165-185

Lutz, H.: Biographisches Kapital als Ressource der Bewältigung von Migrationsprozessen. In: Igrid Gogolin und Bernhard Nauck (Hg.) Migration, gesellschaftliche Differenzierung und Bildung. Opladen: Leske und Budrich 2000, S. 179-210.

Lutz, H.: Migration als soziales Erbe. Biographische Verläufe bei Migrantinnen der ersten und zweiten Generation in den Niederlanden. In: Bettina Dausien, Marina Calloni und Marianne Friese (Hg.) Migrationsgeschichten von Frauen. Werkstattberichte des IBL, Bd. 7. Bremen: Universität Bremen, 2000, S. 38-61.