Forschungsbericht 1999-2000 | |
Poliklink für Parodontologie
Waldeyerstr. 30 48149 Münster Tel. (0251) 83-47059 Fax: (0251) 83-47134 e-mail: flemmig@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/par/index.html Direktor: Prof. Dr. Th. F. Flemmig | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Poliklink für Parodontologie Periimplantäre Erkrankungen | ||||
Periimplantäre Erkrankungen
Bei der prothetischen Rekonstruktion nach Zahnverlust stellt die enossale Implantation eine
wertvolle Ergänzung zu konventionellen Versorgungen dar. Im parodontal
geschädigten, sanierten Kauorgan lassen sich die vorhandenen Knochenverluste durch
Einsatz spezieller Augmentationsverfahren, insbesondere im Oberkiefermolarenbereich,
funktionsstabil ausgleichen. In einer retrospektiven Studie der peri-implantären Befunde
nach Sinusbodenelevation mit simultaner Applikation von Knochenblocktransplantaten aus dem
Unterkiefer zeigten sich nach 5 Jahren unauffällige peri-implantäre
Resultate, die mit den Befunden nach enossaler Implantation im ortsständigen
Kieferknochen vergleichbar sind. Mikrobiologische Untersuchungen zur bakteriellen
Kolonisierung der intraimplantären und intrakoronalen Hohlräume mittels
Kulturverfahren bei mehrteiligen Implantatsystemen wiesen eine Mikroflora mit
erhöhten Anteilen der klassischen parodontopathogenen Keime wie P. gingivalis
und B. forsythus auf. Obwohl die bakteriologischen Befunde einer Übergangsflora
von leichter zu schwerer Parodontitis glich, liessen sich nach einer Funktionszeit von
2 Jahren keine nachteiligen Effekte auf die peri-implantäre Gingiva feststellen. In
einer Longitudinalstudie zum Einsatz resorbierbarer und nicht-resorbierbarer Barrieren bei
Augmentation fortgeschrittener peri-implantärer Implantatknochendefekte waren keine
signifikanten Unterschiede zur alleinigen Augmentation mit autogenen
Knochenblocktransplantaten festzustellen. Die Applikation von Membranen führte zu
einem Anstieg der Komplikationsrate unter und nach der Therapie, was durch eine mangelnde
Dekontamination der Implantoberflächen, die Existenz eines Biofilms mit resistenten
Keimen und der fremdkörperinduzierten Freisetzung polymorphkerniger neutrophiler
Granulozyten mit erhöhten proteolytischen Aktivitäten im Membranbereich
erklärt werden kann.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter