Forschungsbericht 1999-2000   
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Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Poliklink für Parodontologie
Periimplantäre Erkrankungen
 


Periimplantäre Erkrankungen

Bei der prothetischen Rekonstruktion nach Zahnverlust stellt die enossale Implantation eine wertvolle Ergänzung zu konventionellen Versorgungen dar. Im parodontal geschädigten, sanierten Kauorgan lassen sich die vorhandenen Knochenverluste durch Einsatz spezieller Augmentationsverfahren, insbesondere im Oberkiefermolarenbereich, funktionsstabil ausgleichen. In einer retrospektiven Studie der peri-implantären Befunde nach Sinusbodenelevation mit simultaner Applikation von Knochenblocktransplantaten aus dem Unterkiefer zeigten sich nach 5 Jahren unauffällige peri-implantäre Resultate, die mit den Befunden nach enossaler Implantation im ortsständigen Kieferknochen vergleichbar sind. Mikrobiologische Untersuchungen zur bakteriellen Kolonisierung der intraimplantären und intrakoronalen Hohlräume mittels Kulturverfahren bei mehrteiligen Implantatsystemen wiesen eine Mikroflora mit erhöhten Anteilen der klassischen parodontopathogenen Keime wie P. gingivalis und B. forsythus auf. Obwohl die bakteriologischen Befunde einer Übergangsflora von leichter zu schwerer Parodontitis glich, liessen sich nach einer Funktionszeit von 2 Jahren keine nachteiligen Effekte auf die peri-implantäre Gingiva feststellen. In einer Longitudinalstudie zum Einsatz resorbierbarer und nicht-resorbierbarer Barrieren bei Augmentation fortgeschrittener peri-implantärer Implantatknochendefekte waren keine signifikanten Unterschiede zur alleinigen Augmentation mit autogenen Knochenblocktransplantaten festzustellen. Die Applikation von Membranen führte zu einem Anstieg der Komplikationsrate unter und nach der Therapie, was durch eine mangelnde Dekontamination der Implantoberflächen, die Existenz eines Biofilms mit resistenten Keimen und der fremdkörperinduzierten Freisetzung polymorphkerniger neutrophiler Granulozyten mit erhöhten proteolytischen Aktivitäten im Membranbereich erklärt werden kann.

Beteiligte Wissenschaftler:

PD Dr. R Buchmann, Prof. Dr. F. Khoury, Prof. Dr. C. Faust, Prof. Dr. Dr. h. c. D.E. Lange, Dr. R.F. Müller, Dr. D Pingel

Veröffentlichungen:

Buchmann, R. et al.: Peri-implant conditions in periodontally compromised patients following maxillary sinus augmentation. A long-term post-therapy trial. Clin Oral Implants Res, 1999;10:103-110

Buchmann, R. et al.: Intraimplant microbiota of oral implantsJ Dent Res 2000;79:168 (Abstr.193)

Buchmann, R. et al.: Guided bone regeneration in advanced periimplant disease. J Clin Periodontol 2000;27(Suppl. 1):26 (Abstr. 34)

Kleinfelder, J.W. et al.: Bacterial susceptibility to amoxicillin and potassium clavulanate in advanced periodontitis patients not responding to mechanical therapy. J Clin Periodontol. 2000;27:846-853

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-07-18