Forschungsbericht 1999-2000 | |
Poliklink für Parodontologie
Waldeyerstr. 30 48149 Münster Tel. (0251) 83-47059 Fax: (0251) 83-47134 e-mail: flemmig@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/par/index.html Direktor: Prof. Dr. Th. F. Flemmig | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Poliklink für Parodontologie Parodontale Infektion | ||||
Infektionisepidemiologie
Die bakterielle Plaque ist der Hauptverursacher marginaler Parodontopathien. Von den
über 1500 in der Mundflora identifizierten Bakterienarten sind aber nur wenige mit der
Ätiologie marginaler Parodontitiden vergesellschaftet. Zu den wichtigsten
parodontalpathogenen Keimen werden Actinobacillus actinomycetemcomitans,
Porphyromonas gingivalis, Bacteroides forsythus, Eikenella corrodens, Prevotella intermedia,
Prevotella nigrescens, Treponema denticola und Streptokken der Milleri-Gruppe gezählt.
Die Empfänglichkeit für die intraorale und subgingivale Kolonisation dieser
Erreger sowie die Progredienz der Parodontalerkrankung bei infizierten Personen zeigen
deutliche individuelle Unterschiede.
Ziel der Studien war es, diejenigen erregerassoziierten Faktoren in vitro und in vivo zu
identifizieren, die für die klinisch zu beobachtende unterschiedliche Progredienz
parodontaler Attachmentverluste verantwortlich sind. Hierbei sollen besonders virulente
Varianten parodontopathogener Keime identifiziert werden. In diesem Zusammenhang konnte
eine hohe genetische Heterogenität im prtC Gen von Porphyromonas gingivalis
nachgewiesen werden, deren genaue Bedeutung noch nicht völlig geklärt ist. Die
Studien zur intra- und extraoralen Kolonisation mit parodontopathogenen Erregern zeigten,
dass die Parodontitistherapie in der Regel nicht zur langfrisitigen Eradikation mit diesen
Erregern führte. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass Parodontitispatienten in der
Regel nur mit einem Actinobacillus actinomycetemcomitans Typ infiziert waren. Eine
Rekolonisation mit parodontopathogenen Keimen aus extraoralen Infektionsquellen konnte
ausgeschlossen werden, so dass intraorale Nischen als wahrscheinliche Ursache für die
Persistenz dieser Erreger anzusehen sind. Die Ergebnisse dieser Studien sollen dazu beitragen,
die Prognose parodontaler Erkrankungen aus infektiologischer Sicht zu verbessern. Langfrisitig
sollen auf Basis dieser Erkenntnisse effiziente und kostengünstige Präventions-
und Therapiekonzepte entwickelt werden.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter