Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Reproduktionsmedizin
Domagkstr. 11 48149 Münster Tel. (0251) 83-56097 Fax: (0251) 83-56093 e-mail: nieschl@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/repro/ Direktor: Prof. Dr. E. Nieschlag, FRCP | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Reproduktionsmedizin Reproduktionsmedizin | ||||
Kontrazeption beim Mann
Ziel dieses Schwerpunktes ist die Entwicklung einer Methode der Fertilitätskontrolle
beim Mann auf hormoneller Basis. Androgene, Gestagene, Agonisten und Antagonisten des
Gonadotropin-freisetzenden Hormons (GnRH) wurden bislang klinisch erprobt. Neben den
langwirksamen Testosteronverbindungen sind vor allem Wirstoffkombinationen von
Androgenen und Gestagenen erfolgversprechend, da sie die Keimzellreifung beim Mann
effektiv hemmen. Hierzu wurden mehrere klinische Multi-Center Studien der Phase II, unter
anderem in Zusammenarbeit mit dem Population Council der Rockefeller Universität in
New York, durchgeführt. Gleichzeitig fanden mehrere Studien zu Langzeit- und
möglichen Nebenwirkungen des Testosterons statt. Hierbei konnten keine negativen
Auswirkungen leicht erhöhter Androgenkonzentrationen, wie bei der männlichen
Kontrazeption zu erwarten, auf das physische und psychische Wohlergehen gesunder
Männer nachgewiesen werden. Die molekulare Übermittlung der Wirkung und
Nebenwirkung von Testosteron wird über den Androgenrezeptor vermittelt, dessen Gen
eine individuell unterschiedliche Anzahl an CAG-Repeats hat. Wir konnten bei gesunden
Vätern und den Probanden unserer Verhütungsstudien nachweisen, daß die
Länge der CAG-Repeats negativ mit der Spermienkonzentration korreliert. Dies
könnte bedeuten, daß Männer mit kurzen CAG-Repeats des
Androgenrezeptors höhere Testosterondosen für eine effektive Suppression der
Spermatogenese benötigen. Bei der männlichen Kontrazeption und bei der
Testosteronsubstitution bedarf vor allem der Einfluß der kurz nach der Injektion hohen
Testosteronspiegel auf die langfristige Entwicklung der Prostata besonderer Beachtung. Unsere
Erfahrungen mit Ultraschalluntersuchungen der Prostata bei Java-Affen und Menschen zeigen
übereinstimmend keinen zusätzlichen Einfluß selbst deutlich
supraphysiologischer Testosterondosen auf die Entwicklung einer Prostatapathologie.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter