Botulinumtoxin-Injektion bei Dyskinesie des oberen Ösophagussphinkters

Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Dysphagie beschäftigt sich mit der Analyse und Therapie von Funktionsstörungen des oberen Sphinktermuskels der Speiseröhre. Eine Funktionsstörung dieses Muskels kann häufig bei Patienten radiologisch diagnostiziert werden, die über Schluckstörungen oder das Gefühl eines Fremdkörpers (Globusgefühl) klagen. Kann eine Funktionsstörung des oberen Oesophagussphinkters diagnostiziert werden, bestehen klassisch verschiedene therapeutische Optionen zur Verfügung, die von einer Aufdehnung des Sphinktermuskels bis zu einer endoskopischen oder transzervikalen Myotomie reichen. In der klinischen Erfahrung ist der Effekt dieser Eingriffe leider nicht in allen Fällen zufriedenstellend vorhersagbar und gelegentlich werden so auch Verschlechterungen der Schluckfunktion beobachtet. Der Einsatz von Botulinumtoxin wurde zuvor von einzelnen Untersuchern anhand von geringen Fallzahlen berichtet. Die zugrundeliegenden Patientenkollektive waren heterogen und schlossen vielfach postoperative Veränderungen nach zuvor durchgeführten Myotomien ein. Die Arbeitsgruppe untersuchte daher an einem definierten Patientenkollektiv prospektiv den Effekt einer Botulinumtoxininjektion in die Muskulatur an Patienten mit isolierter Sphinkterdysfunktion. Dabei konnte bei allen behandelten Patienten eine Verbesserung des klinischen Symptomscores sowie der radiologischen Parameter erreicht werden.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. med. Jürgen Alberty (Leiter), Dr. med. Michael Oelerich (Radiologie), Dr. med. Karl Ludwig (Radiologie), Dr. med. Sabine Hartmann (Phoniatrie u. Pädaudiologie), Prof. Dr. med. Wolfgang Stoll

Veröffentlichungen:

Alberty, J., Oelerich M., Ludwig K., Hartmann S., Stoll W.: Efficacy of botulinum toxin A for treatment of upper esophageal sphincter dysfunction. Laryngoscope 2000; 110: 1151-6