Forschungsbericht 1999-2000 | |
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Albert Schweitzer-Straße 33 48129 Münster Tel. (0251) 83-47472 Fax: (0251) 83-47479 e-mail: neuroch@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/neuroch/index.html Direktor: Prof. Dr. H. Wassmann | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Ischämieforschung | ||||
Hyperbare Oxigenierung
Bei einer zerebralen Energiekrise, verursacht durch eine embolische oder
hämodynamische Hirngefäßobstruktion stellt die
frühestmögliche Diagnose und bestmögliche Akuttherapie eines
Patienten z.B. in einer Stroke-Unit die wesentliche Bedingung dar, um
sekundäre Hirnschädigungen zu vermeiden. Bei jeder Form der
Hirnenergiekrise ist das Ausmaß der Hypoxie der wichtigste und limitierende
Faktor, von dem das Überleben des ischämischen Hirngewebsareal
abhängt und der bestimmt, ob aus der zunächst funktionellen
Störung der Nervenzelle (Paenumbra-Gebiet) eine irreversible strukturelle
Schädigung entsteht. Die Optimierung des Sauerstoffangebots an das
ischämische Hirngewebsareal erscheint in dieser Situation die einzig wirksame
Maßnahme. Bei der Atmung von reinem Sauerstoff unter hyperbaren
Bedingungen (Hyperbare Oxigenierung, HBO) kommt es zu einem
proportionalen Anstieg der Sauerstoffspannung im arteriellen Blut. Durch die
Erhöhung der O2-Konzentrationsdifferenz zwischen Blut und
Hirngewebe läßt sich die diffundierte Sauerstoffmenge linear
vergrößern und eine verlängerte Diffusionsstrecke durch eine
Zunahme des Konzentrationsgefälles kompensieren. Diese These wurde bereits
durch experimentelle und klinische Studien des Projektleiters unterlegt und soll unter
Berücksichtigung der modernerer Methodik überprüft werden,
bevor die HBO als adjuvante Therapie in das Therapiespektrum des frühen
Apoplexstadium aufgenommen wird. Es stellt sich somit die Aufgabe, zunächst
experimentell zu untersuchen, ob und bis zu welchem Zeitintervall die
HBO-Anwendung nach einem Schlaganfall in der Lage ist, ein ischämisches
Paenumbra-Gebiet zu erhalten, bis geeignete Maßnahmen die ausreichende
Hirndurchblutung wiederhergestellt haben.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter