Forschungsbericht 1999-2000   
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Direktor: Prof. Dr. N. Willich

 
 
 
[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie-
Klinisch orientierte Forschung
 


Paramter der Tubulotoxizität bei cisplatinhltiger Radiochemotherapie fortgeschrittenener Kopf-Hals-Tumoren

Cisplatin wird häufig als Chemotherapeutikum im Rahmen der Radiochemotherapie bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren eingesetzt. Es verursacht einen akuten tubulären Schaden mit einer kurzfristigen Reduktion der Kreatinin Clearance und einem oft persistierenden Magnesiumdefizit. Der Einfluß von Cisplatin auf die Spurenelement und Elektrolythomeostase unter Radiochemotherapie wird om Rahmen dieses Projektes untersucht. Alle untersuchten Patienten erhielten eine kombinierte Radiochemotherapie mit 60 mg/m² KO Cisplatin an Tag 1 jedes Zyklus. Serum Magnesium und Kreatinin sowie die szintigraphische Nierenclearance wurde bei 77 Patienten, die eine kombinierte Radiochemotherapie mit Cisplatin bei Kopf-Hals-Tumoren erhielten, retrospektiv analysiert. Bisher wurden 10 weitere Patienten prospektiv während dreier aufeinanderfolgender Zyklen mit cisplatinhaltiger Chemotherapie untersucht. Zinc, Kreatinin und Magnesium wurden im 24-Stunden-Urin und im Serum vor Chemotherapie und an Tag 3 und 6 jeder Applikation gemessen. In der retrospektivn Analyse fielen die Magnesium-Werte ab und das Serum-Kreatinin stieg an. Die szintigraphische Nierenclearance fiel auch langfristig ab. In der prospektiven Analyse stieg der Kreatinin-Wert signifikant von der Baseline an und kehrte zur normalen Werten an Tag 1 des nächsten Zyklus. Die Kreatininclearance fiel von 98±13 ml/min auf 29±5.1 ml/min an Tag 3 und zurück auf 52.6±14 an day 6. Die fraktionierte Magnesium-Clearance zeigte einen linearen Anstieg von 2.36 % auf 3.3 % an Tag 6, und weiter auf 3.4 % and 5.3 % währen des zweiten Zyklus. Die fraktionierte Zinc-Clearance war mit 2.1 bis 2.6 % weitgehend konstant.
Schlußfolgerung: Es konnte ein akuter Abfall der Kreatininclearance, der sich an Tag 6 beinahe wieder zurückgebildet hat, gezeigt werden. Die Magnesiumwerte fielen signifikant zwischen zwei zyklen als Folge einer verstärkten Exkretion auf dem Boden eines persistierenden Tubulusschadens. Die Zincwerte stiegen trotz konstanter renaler Clearance, eine verstärkte Freisetzung unter Radiochemotherapie implizierend. Weitere Untersuchungen zur Clearance weiterer Spurenelemente sind in Vorbereitung.

Drittmittelgeber:

Fa. Biosyn

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. med. Oliver Micke, Dr. med. Ulrich Schäfer, Dr. med. Fritz Matzkies (Med. Klinik D), Dr. med. Uta Hillebrand (Med. Klinik D), Dr. med. Dorothee Borrosch, Dr. med. Patrick Schüller, PD Dr. med. Klaus Kisters (St. Anna-Hospital, Herne)

Veröffentlichungen:

Hillebrand, U., F.K. Matzkies, O. Micke, D. Borrosch, C. Palma, M. Fobker, K. Kisters: Trace element disorders in cisplatin-induced tubulotoxicity. Trace Elements and Electrolytes 18, 96, 2001

Schüller, P., O. Micke, U. Schäfer, N. Willich: Influence of pre- and intra-treatment serum magnesium values in simultaneous radiochemotherapy with cisplatin and 5-FU for inoperable tumors of the head and neck. Trace Elements and Electrolytes 18, 97, 2001

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-10-08