Forschungsbericht 1999-2000 | |
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie-
Albert-Schweitzer-Str. 33 48143 Münster Tel. (0251) 83-47384 Fax: (0251) 83-47355 e-mail: uschafe@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/radonk/index.html Direktor: Prof. Dr. N. Willich | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie- Klinisch orientierte Forschung | ||||
Rezidivbehandlung von HNO-Tumoren
Lokalrezidive in vorbestrahlten Regionen des HNO-Bereiches, die weder operabel
noch durch eine Brachytherapie sicher erfaßbar sind, stellen aufgrund der nur
noch geringen Dosisreserve ein großes Problem dar, wobei
50 - 60 % aller Patienten direkt daran versterben. In der
vorliegenden Studie wurden Durchführbarkeit, Toxizität, Remission und
Überleben einer Rezidivbehandlung überprüft, die aus einer
simultanen Radio-Chemotherapie mit Hydroxyurea und 5-Fluorouracil besteht. Sie
wurde in mehreren Zyklen durchgeführt, wobei ein Zyklus aus 5 Tagen Therapie
(Einzeldosis 2 Gy/Tag) und 9 Tagen Pause bestand. Die Anzahl der Zyklen und
die Dosis der Bestrahlung richteten sich nach der Vorbehandlung. Zwischen 1995 und
1999 sind insgesamt 47 Patienten mit rezidivierten HNO-Tumoren behandelt worden,
davon 32 innerhalb der Studie, die anderen wurden wegen Fernmetastasen, zu hoher
Vorbestrahlung oder vorhandener Therapiealternativen ausgeschlossen. Die
Behandlung bestand aus Zyklen von jeweils 10 Gy (2 Gy/d), kombiniert
mit 1,5 g/d HU und 300 mg/m²/d 5-FU (Bolus), gefolgt von 9
Tagen Pause. Diese Zyklen wurden wiederholt, bis inklusive der Vorbestrahlung eine
Gesamtdosis von 110 Gy erreicht war. Das mediane Follow-up beträgt
bisher 18 Monate. Damit konnte eine 1-Jahres-Überlebensrate von 39%
erreicht werden. Die Gesamtansprechrate betrug 41%. Akut- und
Spättoxizitäten waren nur gering ausgeprägt. Ab 10/1999 wurde
diese Studie geschlossen und eine Nachfolgestudie aufgelegt, in die seither 15
Patienten eingeschlossen werden konnten. Die Behandlung erfolgt nach einem
ähnlichen Schema, die Patienten erhalten 1,0 g/d HU und
300 mg/m²/d 5-FU, zusätzlich aber Paclitaxel in steigenden
Dosierungen (10-40 mg/m²/2d). Die kumulative Gesamtdosis (inklusive
Vorbestrahlung) wurde auf 120 Gy gesteigert. Es soll untersucht werden, ob das
Behandlungsschema trotz zusätzlicher Gabe von Paclitaxel und Eskalation der
Bestrahlungsdosis noch verträglich bleibt und ob die Behandlungsergebnisse
weiter verbessert werden können.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
||||
Hans-Joachim Peter