Wirtschaftsethik und Moralökonomik

Die Ökonomik hat die Moral entdeckt: als vermeintliches öffentliches Gut, als Kapitalgut, aber auch (für dynamische Volkswirtschaften) als potentielles Ungut im Hinblick auf notwendige institutionelle Änderungen bei technischem Fortschritt. Der entscheidende Erfolg gelang jedoch erst durch den institutionenökonomischen Zugriff einer systematischen Unterscheidung zwischen gesellschaftlichen Regeln und individuellen Handlungen, zwischen Spielregeln und Spielzügen (Homann in Anlehnung an Buchanan). Wir entwickeln diesen Forschungsansatz mit Hilfe der modernen (Klub-) Kollektivgütertheorie weiter und wenden ihn auf aktuelle Fragestellungen an. Dabei wird u.a. gezeigt, daß eine Rekonstruktion der Moral als öffentliches Gut irreführend ist.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dr. Detlef Aufderheide

Veröffentlichungen:

Aufderheide, D., M. Dabrowski (Hrsg.): Internationaler Wettbewerb - nationale Sozialpolitik? Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven der Globalisierung, Berlin 2000: Duncker & Humblot.

Aufderheide, D.: Die Rolle der Gläubigerbanken und der Beitrag der institutionenorientieren Moralökonomik Relevante Akteure bei der Bewältigung der Schuldenkrise, in: Dabrowski, M.; R. Eschenburg, K. Gabriel (Hrsg.): Lösungsstrategien zur Überwindung der Internationalen Schuldenkrise, Berlin 2000.

Aufderheide, D.: Das Programm der Moralökonomik: Ökonomik der Moral, nicht Ökonomismus. Eine Stellungnahme zu Peter Ulrich, erscheint in: Ethik und Sozialwissenschaften.

Aufderheide, D., M. Dabrowski (Hrsg.): Gesundheit - Ethik - Ökonomik. Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des Gesundheitswesens, Berlin 2001. Duncker & Humblot (in Vorbereitung).