Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Verkehrswissenschaft
Am Stadtgraben 9 48143 Münster Tel. (0251) 83-22994 Fax: (0251) 83-28395 e-mail: 10bili@uni-muenster.de WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~10/index.htm Direktor: Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Verkehrswissenschaft Verkehrswissenschaft | ||||
Ökonomische Analyse des Gefahrguttransportes am Beispiel Epichlorhydrin
Der Kompetenzverbund Sicherheit und Risiko (kurz: KOVERS) an der ETH
Zürich hat vor einigen Jahren ein Projekt initiiert, das die Problematik des
Transportes gefährlicher Güter am Beispiel der Chemikalie
Epichlorhydrin disziplinübergreifend analysieren soll. Das Institut wurde 1998
mit dem ökonomischen Teilprojekt beauftragt. Da der Gefahrguttransport zum
einen mehr aus einer betriebswirtschaftlichen und zum anderen mehr aus einer
volkswirtschaftlichen Perspektive betrachtet werden kann, wurde das Teilprojekt in
zwei Teilen bearbeitet: Teil I beschäftigt sich mit der
betriebswirtschaftlichen Betrachtung, Teil II geht von einem
volkswirtschaftlichen Standpunkt aus. Der erste Teil der ökonomischen
Betrachtung befaßte sich mit dem einzelwirtschaftlichen
Entscheidungsprozeß. In Gesprächen mit Produzenten/Verladern und
Transporteuren wurden Angaben zu Transportmengen und -abwicklung ermittelt. Auf
dieser Grundlage erfolgte eine Status-quo-Beschreibung eines
Epichlorhydrintransportes unter Berücksichtigung der besonderen
Anforderungen, die sich aus dem Umgang mit Gefahrgut ergeben. Spezielles
Augenmerk wurde auf das Risikomanagement der Akteure gelegt. Darüber
hinaus wurden alternative Transportvarianten erläutert und anhand
eigenständiger Kalkulationen mit branchenüblichen Durchschnittswerten
und Angeboten aus der Praxis beurteilt. Ausgangspunkt der volkswirtschaftlichen
Untersuchung war die Überlegung, daß Gefahrguttransporte auf Grund
ihres Unfallrisikocharakters stets mit potenziellen Schäden verbunden sind. Ziel
war es, diese Schäden zu monetarisieren. Bevor mit der eigentlichen
Monetarisierung begonnen werden konnte, mußte zum einen geklärt
werden, welche Verfahren für eine Monetarisierung aus ökonomischer
Sicht geeignet sind, und zum anderen, welche Schadensarten überhaupt bei
Gefahrgutunfällen auftreten können. Im Anschluß daran wurden
für einzelne Schadensarten monetäre Werte ermittelt. Ergebnis des
Teiles II ist somit ein Katalog mit den als relevant angesehenen Schadensarten, wobei
den einzelnen Schadensarten jeweils ein Indikator und ein Wertansatz zugewiesen ist.
Dieser Katalog ist die Grundlage für die im Weiteren anstehenden Bewertungen
von Gefahrguttransporten im Rahmen einer Szenariotechnik.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
||||
Hans-Joachim Peter