Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Marketing
Am Stadtgraben 13-15 48143 Münster Tel. (0251) 83-22931 Fax: (0251) 83-28356 e-mail: meffert@uni-muenster.de WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/marketing/ Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Meffert | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Marketing Markenführung | ||||
Steuerung von Markenportfolios
Die Bedingungen für die erfolgreiche Führung von Markenartikeln haben
sich in der Vergangenheit kontinuierlich verschärft. Im horizontalen
Wettbewerb besteht die Herausforderung, einer mit der fortschreitenden
Polarisierung des Konsumentenverhaltens einhergehenden Fragmentierung bislang
homogener Marktsegmente durch eine bedarfsgerechte Ausweitung des
Angebotsspektrums gerecht zu werden. Aufgrund der mit einer Ausdehnung des
Leistungsspektrums unter einer Dach- oder Familienmarke verbundenen Risiken einer
Deprofilierung ursprünglich konturierter Marken gewinnt die Marktbearbeitung
mit mehreren, parallel auf den Absatzmarkt ausgerichteten Marken zunehmend an
Bedeutung. Diese Beobachtung aufgreifend verfolgte das Forschungsprojekt das Ziel,
einen theoretisch begründeten und empirisch gestützten Beitrag zur
Gestaltung eines Controllingsystems zur Steuerung von Markenportfolios zu leisten.
Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Überlegung, dass eine koordinierte
Führung von Markenportfolios durch eine gegenseitige Abstimmung der
Portfoliomarken einen höheren Portfoliogesamtgewinn erwarten lässt als die
unkoordinierte. Die unternehmensinterne und -externe Koordination markenbezogener
Aktivitäten wird damit zu einer zentralen Aufgabe des Mehrmarkencontrolling. Als
theoretische Grundlage der Mehrmarkenführung wurde dabei der
identitätsorientierte Ansatz der Markenführung zugrundegelegt. Dem
entscheidungsorientierten Ansatz folgend wurden im Rahmen des Forschungsprojektes mit der
strategischen Rahmenplanung und der marktstrategischen Instrumenteausgestaltung zwei
Ebenen der Führung von Markenportfolios unterschieden. Auf der Ebene der
strategischen Rahmenplanung sind markenübergreifende Ziele zu formulieren sowie
daran ansetzend markenspezifische Rollen, Positionierungen und Leitbilder zu fixieren. Auf der
Grundlage dieser übergeordneten Stoßrichtungen erfolgt auf der Ebene der
Instrumenteausgestaltung die Planung des Einsatzes der absatzpolitischen Instrumente. Unter
der grundsätzlichen Mehrmarkenführungs-Maxime "so viel Dezentralität wie
möglich, so wenig Zentralität wie nötig" gilt es, die organisatorische
Verankerung von Mehrmarkenstrategien auf eine Optimierung des Autarkiegrades der
selbstständigen Markeneinheiten auszurichten.
Zur Sicherstellung eines abgestimmten Verhaltens im Markenportfolio wurde eine
Modifikation der auf Kaplan/Norton zurückgehenden Balanced Scorecard entwickelt. Um
auch im Controlling dem postulierten Wechselspiel zwischen Markt- und
Ressourcenorientierung der Markenführung gerecht zu werden, wurden mit einer
internen, einer externen sowie einer Finanzperspektive die drei zentrale Perspektiven einer
Scorecard auf die Fragestellung adaptiert.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter