Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Genossenschaftswesen
Am Stadtgraben 9 48143 Münster Tel. (0251) 83-22801 Fax: (0251) 83-22804 e-mail: info@ifg-muenster.de WWW: http://www.ifg-muenster.de Direktoren: Prof. Dres. Theresia Theurl (geschäftsf.), Dieter Birk, Heinz Lothar Grob, Heinz Grossekettler, Reiner Schulze Abteilung Lateinamerika: Prof. Dr. Rolf Eschenburg Geschäftsführer: Dr. Rolf Greve | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Entwicklungspolitik insbesondere Lateinamerika | ||||
Eigentumsorientierte Wohnungspolitik in Deutschland und Chile
Deutschland weist im internationalen Vergleich eine niedrige Wohneigentumsquote.
Sie liegt bei ca. 40%. In Chile dagegen liegt sie bei ca. 70%. Die Ursachen für
die niedrige Eigentumsquote in Deutschland sind vielschichtig; Die strengen
Mieterschutzgesetze sowie hohe Preise für Boden und Bauleistungen spielen
eine wichtige Rolle. Der Wohnungsmarkt hängt jedoch auch mit anderen
(Teil-)Märkten zusammen. Das sind der Bodenmarkt, der Markt für
Bauleistungen und insbesondere der Kapitalmarkt. Die Interaktion dieser
Märkte und die staatlichen Interventionen am Wohnungsmarkt bilden den
Ausgangspunkt dieser Untersuchung. Es soll insbesondere nach Lösungen
gesucht werden, die den einkommensschwachen Haushalten ermöglichen
könnten, Wohneigentum zu bilden. Hierbei wird auf den Beitrag der
Wohnungsbaugenossenschaften und der existierenden Lösungen in Chile
eingegangen. Die Analyse der Strategien der Wohnungspolitik in beiden
Ländern vermag zu zeigen, daß sich die in Deutschland bisher eingesetzten
Instrumente zur Förderung der Wohneigentumsbildung durch
einkommensschwache Haushalte nicht eignen. Insbesondere haben die
Förderung des sozialen Wohnungsbaus sowie die steuerliche Subventionierung
von Wohnungsinvestitionen nicht dazu beigetragen, daß das Wohneigentum bei
den unteren Einkommensgruppen eine stärkere Verbreitung erreichen konnte.
Chile versuchte hingegen in den letzten Jahrzehnten durch eine ausschließliche
Förderung des selbstgenutzten Wohneigentums, die ärmeren Haushalte
bei der Wohneigentumsbildung zu unterstützen. Auch wenn in den unteren
Marktsegmenten deutliche Qualitätsmängel festzustellen sind, zeigt das
chilenische Fördersystem durchaus betrachtenswerte Vorzüge. Die
vorliegende Arbeit berücksichtigt zudem den Beitrag, den
Wohnungsgenossenschaften in Chile und Deutschland zur Wohneigentumsbildung
durch private Haushalte leisten.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter