Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Genossenschaftswesen
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Genossenschaftswesen Unternehmenskooperation (Wirtschaftswissenschaften) | ||||
Finanzintermediation und institutioneller Wandel -
Haben Kreditgenossenschaften in modernen Volkswirtschaften ihre
Existenzberechtigung verloren? Dies ist die Ausgangsfrage des
Promotionsprojektes. Um sie beantworten zu können, muß
zunächst geklärt werden, ob Banken allgemein eine Zukunft haben.
Neoklassisch argumentierende Ökonomen und viele Vertreter der
Finanzpraxis sind der Meinung, Banken würden langfristig durch andere
Formen der Finanzintermediation verdrängt, vor allem durch
Börsen. Um diese Auffassung kritisch zu würdigen, wird in der
Dissertation eine Theorie des institutionellen Wandels von Finanzsystemen
entwickelt. Diese kommt zu dem Ergebnis, daß die Evolution von
Finanzsystemen pfadabhängig verläuft. Während
beispielsweise in den USA und in England marktorientierte Finanzsysteme
entstanden sind, ist in Deutschland ein bankorientiertes Finanzsystem evolviert.
Beide Typen stehen sich in wesentlichen Punkten diametral gegenüber.
Pfadwechsel sind unwahrscheinlich. Zumindest für das deutsche
Finanzsystem ist nicht zu erkennen, daß es zu einem Bedeutungsverlust
von Banken kommen wird. Charakteristisch für bankorientierte
Finanzsysteme sind Universalbanken. In Deutschland sind dies die privaten
Kreditbanken, die Sparkassenorganisation und der genossenschaftliche
Finanzverbund. Für diese Gruppen werden verschiedene Strategien und
Strukturen diskutiert. Im Rahmen einer Fallstudie werden diese
Überlegungen auf den genossenschaftlichen Finanzverbund angewendet.
Dabei wird die Empfehlung abgeleitet, daß sich Kreditgenossenschaften
als fokussierte Universalbanken auf das Financial Engineering für kleine
und mittlere Firmenkunden konzentrieren sollten. Für diesen Bereich
kann die Eingangsfrage verneint werden, wohingegen sie für das
Privatkundengeschäft bejaht werden muß. Dieses
Geschäftsfeld könnte auf ein Franchisingsystem ausgelagert
werden.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter