Forschungsbericht 1999-2000 | |
Betriebswirtschaftliches Institut für Anlagen und Systemtechnologien Am Stadtgraben 13-15 48143 Münster Tel. (0251) 83-22861 Fax: (0251) 83-22903 e-mail: 03klba@wiwi.uni-muenster.de WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/ias/ Direktor: Prof. Dr. Klaus Backhaus | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Betriebswirtschaftliches Institut für Anlagen und Systemtechnologien Dienstleistungsmodelle auf Industriegütermärkten | ||||
Dienstleistungsmodelle auf Industrieguetermaerkten
Die schnelle Verbreitung technischen Know-hows führt heute dazu, daß
Konkurrenten neue Produkte oder Produkteigenschaften häufig in relativ kurzer
Zeit imitieren können. Die Kernprodukte werden somit zunehmend
austauschbar. Hersteller können dauerhafte Wettbewerbsvorteile beim
Produktkern somit häufig nur noch begrenzt erzeugen. Zudem ist auf
Kundenseite eine Zunahme der Bedeutung von Dienstleistungen festzustellen, wie
auch z.B. die Studie des Instituts für Anlagen und Systemtechnologien für
den VDMA zeigt. Im Rahmen der Entwicklung zur Dienstleistungsgesellschaft
erwarten Kunden auch im Industriegütergeschäft immer häufiger,
dass ihre Bedürfnisse umfassend gelöst werden. Das erfordert neben
Sachleistungen häufig Dienstleistungen, um so aus Kundensicht zum
Problemlöser zu werden.
Das Institut für Anlagen und Systemtechnologien beschäftigt sich intensiv mit der
Frage, wie Unternehmen diesen Entwicklungen gerecht werden können. Untersucht
werden hierbei zwei grundsätzliche Strategieoptionen für Anbieter auf
Industriegütermärkten.
Bei der Strategieoption produktbegleitende Dienstleistungen wird das Sortiment um
einzelne Dienstleistungen erweitert. Diese tragen zur Erhöhung der
Problemlösungskraft der Sachleistung bei und vervollständigen so die angebotenen
Problemlösungspakete. Der Verkauf der Sachleistung steht hierbei jedoch nach wie vor
im Mittelpunkt; die Dienstleistungen werden zur Absatzförderung der Sachleistungen
zusätzlich angeboten und besitzen damit produktbegleitenden Charakter.
Ein Anbieter kann sich demgegenüber jedoch auch für ein völlig neues
Geschäftsmodell entscheiden. Diese zweite Alternative einer konsequenten
Dienstleistungsstrategie wird als Performance Contracting bezeichnet. Hierbei
verkauft der Anbieter nicht mehr das eigentliche Produkt und u.U. ergänzend
verschiedene produktbegleitende Dienstleistungen, sondern er stellt dem Kunden vielmehr eine
Leistung zur Verfuegung (Leistungsverkauf) oder verkauft sogar ein garantiertes
Leistungsergebnis (Leistungsergebnisverkauf). Unter dem Begriff "Care free Motoring" bieten
beispielsweise LKW-Hersteller dem Kunden Problemlösungen an, bei der die
LKW-Flotte im Eigentum des Anbieters verbleibt und die Transportleistung dem Kunden
für einen bestimmten Zeitraum zu einem Festpreis care free zur Verfügung gestellt
wird, inklusive des Full-Service, der Finanzierung, der Bereifung, der Stellung von
Ersatzfahrzeugen sowie der Übernahme von Versicherungen, Steuern und
Gebühren (Leistungsverkauf). Der Anbieter kann darüber hinaus zum Betreiber der
Kundenflotte werden und die LKW-Fahrer der Kunden übernehmen
(Leistungsergebnisverkauf).
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter