Die Rolle der Enzyklopädie im Prozeß der Ausweitung pragmatischer Schriftlichkeit
Im Hinblick auf den hoch- und spätmittelalterlichen Verschriftlichungsprozeß
untersucht das Projekt signifikante Veränderungen und Differenzierungen für die
Träger und Rezipienten, die Inhalte und Formen, die Funktionen und praktischen
Anwendungsbereiche der Enzyklopädie. Für den Berichtszeitraum sind folgende
Arbeitsbereiche zu nennen:
- Nach dem Abschluß der Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte und
zum Gebrauchsprofil der Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus ('De
proprietatibus rerum') beteiligt sich das Projekt nun an einer Edition des lateinischen Textes auf
der Basis ausgewählter Handschriften im Rahmen einer zweisprachigen Ausgabe
zusammen mit dem 'Livre des propriétés des choses', d.h. der
französischen Übersetzung durch Jean Corbechon.
- Zur Entwicklung der Artes mechanicae im Mittelalter zwischen Enzyklopädik und
Fachschrifttum wurden u.a. Fallstudien zur schriftgebundenen Darstellung der Architektur und
der Agrikultur abgeschlossen.
- Für die Illustration enzyklopädischer Werke im späteren Mittelalter, aus
der Informationen über die Träger, Anwendungsfelder und Funktionen der
Enzyklopädik abgelesen werden können, ist ein einführender Aufsatz der
Projektleiterin erschienen; eine größere zusammenfassende Publikation wird
vorbereitet.
- In Vorbereitung befinden sich auch ein Handbuch zur Enzyklopädie des Mittelalters
und Untersuchungen zu den sog. moralisierten Enzyklopädien, die vom
13. Jahrhundert an neu entstehen und eine auffällige Expansion im
Spätmittelalter erfahren.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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