Cis/trans-Isomerisierung ungesättigter Fettsäuren in Bakterien

In Gegenwart von toxischen Substanzen reagieren Mikroorganismen mit Modifikationen der Lipid- und Fettsäurezusammensetzung ihrer Membranen. In den Lipiden von psychrophilen Keimen, isoliert von Lebensmitteln, und von schadstoffabbauenden Bakterien wie Pseudomonas putida wurden trans-ungesättigte Fettsäuren gefunden, die direkt in der Cytoplasmamembran durch eine Isomerisierung der Doppelbindung der Fettsäuren gebildet werden. Diese Reaktion dient der Anpassung der Membranfluidität von im Wachstum und damit der Lipidneusynthese stark gehemmten Bakterienzellen. Molekulargenetische Arbeiten, ausgehend von der Isolierung von Transposonmutanten, haben zur Identifizierung des Gens der cis/trans-Isomerase (cti) in Pseudomonas putida P8 geführt. Zur Aufklärung der physiologischen Bedeutung dieser ungewöhnlichen Fettsäuren wurde das Gen in Escherichia coli kloniert, das damit zur Synthese von trans-Fettsäuren befähigt wurde.

Drittmittelgeber:

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Beteiligte Wissenschaftler:

Priv.-Doz. Dr. Heribert Keweloh-Frintrup, Dr. Rita Holtwick, Dipl.-Biol. Burkhard Loffeld

Veröffentlichungen:

Holtwick, R., F. Meinhardt, H. Keweloh: cis-trans isomerization of unsaturated fatty acids: Cloning and sequencing of the cti gene from Pseudomonas putida P8, Appl. Environ. Microbiol. 63:4292-4297, 1997