Computergestützte Lernersprachenuntersuchungen

In einem weiteren Teilprojekt zur Lernersprache werden lernersprachliche Texte mit Hilfe corpuslinguistischer Verfahren auf ihre Besonderheiten im Vergleich zu muttersprachlichen Sprachdaten hin analysiert (Projekt CIR: Corpus-based Interlanguage Research). Zunächst gilt dabei die Aufmerksamkeit dem Lernerenglisch deutscher Schüler, für dessen Analyse Texte amerikanischer Altersgenossen als Kontrastfolie dienen. Es wurden zwei maschinenlesbare Corpora erstellt, die derzeit einen Umfang von ca. 150.000 (L2-Texte deutscher Schüler) bzw. 300.000 Wörtern (L1-Texte amerikanischer Schüler) haben. Die Texte entstammen E-mail-Projekten, die im Englischunterricht deutscher Gymnasien durchgeführt wurden.

Die Untersuchungen konzentrieren sich derzeit auf die Über- und Unterrepräsentation lexikalischer, syntaktischer und pragmatischer Merkmale im Lernerenglischen. Durch den Einsatz statistischer Verfahren können fossilisierte Bereiche der Lernersprache identifiziert werden, d.h. Bereiche, in denen der Spracherwerb zu einem Stillstand gekommen ist, bevor muttersprachenäquivalente Kompetenz erreicht wurde.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. L. Legenhausen, Dr. S. Gabel, M. Kötter (Open University, Milton Keynes, UK)

Veröffentlichungen:

Gabel, S.: Über- und Unterrepräsentation im Lernerenglisch. Untersuchungen zum Sprachgebrauch deutscher Schülerinnen und Schüler in interkulturellen Telekommunikationsprojekten. (Diss. Universität Münster, 1998).