Forschungsbericht 1997-98   
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[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 08 - Psychologie und Sportwissenschaft
Institut für Bewegungswissenschaften
Prof. Dr. Nicol - Abt. Biomechanik
 


Absprung im Wasserspringen - eine biomechanisch-bewegungstechnische Untersuchung auf der Basis dynamo- und kinemetrischer Messungen

Weltspitzenleistungen im Kunstspringen werden derzeit - gerade nach der Öffnung der Sprungtabelle - immer mehr durch äußerst präzise demonstrierte Sprünge höchster Schwierigkeitsgrade bestimmt. Vor allem in Anbetracht der immer zahlreicheren Springer/innen, die in der Lage sind, schwierige Sprungserien auf hohem Niveau vorzuführen, wird das Beherrschen der absoluten Höchstschwierigkeiten auch in Zukunft die entscheidenden Leistungsvorteile liefern. Für die Festigung des Platzes der deutschen Springer/innen unter den vier besten Springernationen zählt der Aufbau von qualitativ und technisch hochwertigen schwierigsten Sprungserien zu den vordringlichsten Aufgaben in der Leistungsentwicklung. Die Arbeitsgruppe "Wasserspringen" möchte in diesem Projekt mit den zu erwartenden bewegungsanalytischen Ergebnissen einerseits und den geplanten Modellierungs- und Simulationsmaßnahmen andererseits einen Beitrag zur Ausschöpfung dieser Reserven leisten. Der Leitgedanke dieses Projektes ist es, zu hinterfragen, was der Springer tun muss, um höher springen und schneller drehen zu können. Die eigens dafür entwickelte dynamometrische Messvorrichtung ermöglicht das Erfassen der dynamischen Reaktion zwischen Springer und Sprungbrett in vertikaler und horizontaler Richtung im Absprung. In Kombination mit einem hochfrequenten Bewegungsanalysesystem kann somit nicht nur der Bewegungsverlauf kinemetrisch, sondern auch die Reaktionen zwischen Springer und Brett dynamometrisch unter realen Absprungbedingungen direkt ermittelt werden. Diese entscheidende Erweiterung der Analysemöglichkeiten der funktionalen Zusammenhänge von Körpersegmentbewegungen und dynamischer Reaktion zwischen Springer und Sprungbrett bildet die Grundlage für die empirische Untersuchung der Bewegungstechnik der nationalen und internationalen Spitzenathleten. Das Vorgehen bei der Modellierung und Simulation der Bewegungstechnik besteht einerseits in der Ermittlung der mechanischen Parameter des Sprungbretts sowie andererseits in der Anwendung des "Generellen Modell-Systems sportlicher Bewegungen" und des (Zweimasse- und Zweifeder-)Sprungbrett-Modells auf das Absprungverhalten des Athleten. Aus der Integration der Resultate beider Methodengruppen - Empirie und Modell - können sowohl Bewegungssimulationen unter modifizierten Anfangsbedingungen als auch biomechanisch-bewegungstechnische Leitlinien zur Ermittlung von individuell optimalen Lösungen des o.g. Konfliktes abgeleitet und nachfolgend Ansatzpunkte für universelle trainingsmethodische Maßnahmen formuliert werden.

Drittmittelgeber:

Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp)

Beteiligte Wissenschaftler:

M. Huo, St. Nitsche, Dr. G.-B. Shan (Vermont/USA)

Veröffentlichungen:

Nicol, K., J. Hübers, R. Neteler: Alterung von Sportmatten im Turnen, 291-296, BISp Jahrbuch 1997

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-10-18