Die Kurzzeitgedächtnisspanne beim intermodalen Transfer von Totenkopfaffen

Mit drei Totenkopfaffen (Saimiri sciureus) werden Versuche zur Bildung eines intermodalen "Gleich/Ungleich"-Konzepts und zur Kurzzeitgedächtnisspanne für intermodale Information durchgeführt. Es wurden die Methoden des simultanen "matching-from-sample" und "delayed matching-from-sample" verwendet, wobei sich der Anweiserreiz auf der mittleren Position befand. Den Versuchstieren wurden "1-trial-problems" dargeboten. In Untersuchungsphase 1 (UP 1) wurden die Versuchstiere mit einer intermodalen Matching-Problemstellung konfrontiert. Der Reizpool bestand aus 109 dreidimensionalen, komplexen Reizen. Die Anweiserreize wurden visuell, die Vergleichsreize taktil dargeboten. Es konnte gezeigt werden, daß zwei Tiere ein intermodales "Gleich/Ungleich"-Konzept gebildet und angewendet haben. In UP 2 wurde die Kurzzeitgedächtnisspanne der Versuchstiere für intermodale Information überprüft. Zwischen der Darbietung der Anweiser- und Vergleichsreize wurde ein Delay-Intervall von 1 sec. eingefügt, das bei Erreichung eines Lernkriteriums verlängert werden sollte. Beide Versuchstiere erreichten das Lernkriterium nicht. Dennoch befanden sich die Leistungen signifikant häufig über dem Zufallsniveau.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Ch. Becker-Carus (Leiter), Dr. Dipl.-Psych. P. Hille, A. Wesche

Veröffentlichungen:

Wesche, A.: Untersuchung der Kurzzeitgedächtnisspanne beim intermodalen Transfer von Totenkopfaffen (Saimiri sciureus) mit anschließender Metaanalyse des Reizpools (Diplomarbeit Münster 1998)