Forschungsbericht 1997-98 | |
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 08 - Psychologie und Sportwissenschaft Psychologisches Institut II, Allgemeine und Angewandte Psychologie Psycholinguistik - unbewusste Informationsverarbeitung, Prof. Dr. P. Zwitserlood | ||||
Phonologische und semantische Aktivierung in der Sprachwahrnehmung
Wie groß muß die Übereinstimmung zwischen dem akustischen Sprachsignal
und der entsprechenden lexikalischen Repräsentation sein, um ein Wort zu erkennen?
Muss ein Hörer z.B. "Tomate" hören, damit er an eine rote, saftige
Gemüsesorte denkt oder würde etwas wie "Domate" ausreichen? Die bisherigen
Untersuchungen geben ein widersprüchliches Bild. Einerseits findet man, dass zur
Aktivierung lexikalischer Repräsentationen eine genaue Übereinstimmung mit der
sensorischen Eingabe erforderlich ist (Marslen-Wilson, 1993; Marslen-Wilson & Zwitserlood,
1989). Dagegen stehen Befunde von Connine, Blasko und Titone (1993) sowie Bölte
(1994, 1996). In den Arbeiten von Bölte (1994, 1996) wurde ein phonologisches
Priming-Paradigma (*/domate/-Tomate) verwendet, in den anderen Arbeiten hingegen
semantisches Priming (*/domate/-Paprika). In den phonologischen Primingversuchen erwies
sich das Worterkennungssystem als robust gegenüber phonologischen Abweichungen. Bei
semantischem Priming wurde jedoch überwiegend nur eine geringe phonologische
Abweichung toleriert. Es soll daher zunächst experimentell und später auch mit
Hilfe von Simulationen versucht werden, die Ursache der unterschiedlichen Befunde zu
klären und die Modelle dahingehend weiter zu spezifizieren. Geplant sind Experimente,
bei denen einem Zielreiz einmal ein semantischer, ein anderes Mal ein phonologischer Vorreiz
vorangestellt wird (*/baprika/-Tomate und */domate/-Tomate).
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler: |
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Hans-Joachim Peter