Forschungsbericht 1997-98   
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[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 06 - Sozialwissenschaften
Institut für Soziologie
Abteilung I (Prof. Dr. H. Herrmann)
 


Drohender Arbeitsplatzverlust und Gratifikationskrisen - Entwicklung und Testung eines Interventionsprogramms zur Sekundärprävention des Alkoholmißbrauchs (BMBF FKZ 01 EB 9703) (seit 1998 bis 2000)

Drohender Arbeitsplatzverlust und Arbeitslosigkeit stellen sich in zunehmenden Maße als soziale Problemlagen (Gratifikationskrisen) dar, die möglicherweise mit hohen subjektiven Belastungen verbunden sind und zum Konsum von psychotropen Substanzen führen können. Aufgrund der Ergebnisse eines vorangegangenen BMBF-Projektes, die den Stellenwert der Gratifikationskrise und problematischer Bewältigungsstrategien im Kontext des Substanzmissbrauches belegt haben, erscheint die Konzipierung von Präventionsmaßnahmen in Betrieben zweckmäßig, die auf diesen Problembereich abzielen. Diese präventiven Interventionen sollten in den Kontext der allgemeinen Gesundheitsförderung gestellt werden. Sie sollen um substanzspezifische Interventionen, die sich auf die Wirkungserwartungen an den Konsum von Alkohol beziehen, ergänzt werden. Es soll sich dabei um ein präventives "Erprobungsprojekt" handeln, das auf eine risikobelastete Personengruppe ausgerichtet ist und sich durch eine für diese Gruppe spezifische Maßnahmenkombination auszeichnet (vgl. Renn, 1991). Deshalb wird der Interventionsphase ein anonymes Populations-Screening vorgeschaltet. Ziel dieses Screenings ist es, Personen in gratifikationskritischer Situation mit problematischen Formen der Stressbewältigung (Alkoholkonsum mehr als 40 g Alkohol pro Tag) zur Aufhebung der Anonymität und zu einer Teilname an einem Stressbewältigungstraining zu motivieren. Ausgeschlossen werden bereits alkoholabhängige Personen. Dieses Populations-Screening soll folgendermaßen durchgeführt werden: Mit Hilfe des bereits entwickelten Fragebogens wird in den bisher untersuchten vier Unternehmen der Metallindustrie eine anonyme Belegschaftsbefragung durchgeführt (1. Befragungswelle bzw. 3 Befragungswelle der Gesamtuntersuchung). Am Ende des Fragebogens wird den Beschäftigten die Teilnahme an einem Training angeboten, das (1) die Fähigkeit zur Stressbewältigung steigern, (2) problematische Formen der Stressbewältigung reduzieren und (3) Informationen über belastende Arbeitsbedingungen liefern soll. Am Abschluss der Entwicklung sollte ein empirisch getestetes Trainingsprogramm (Modulaspekt) stehen, das den Trägern der Gesundheitsförderung (Krankenkassen, Kommunen, Sozialberatungsdiensten von Unternehmen, Suchtberatungen, Personal- bzw. Betriebsräten usw.) zugänglich gemacht wird und von diesen nach Bedarf und Möglichkeiten in allgemeine Maßnahmen der Gesundheitsförderung integriert werden kann.

Drittmittelgeber:

BMBF

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Hanns Wienold, Dr. Wichard Puls, Dipl. Psych. Nicola Tauscher, Dipl. Psych. Ulrieke Wiegard

Veröffentlichungen:

Puls, W., M.-L. Inhester, J. Reinecke, H. Wienold: Alkoholkonsum und alkoholbezogene Verhaltensprobleme bei arbeitslosen Metallarbeitern in der Perspektive der Affekt-Regulations-Hypothese. Sucht, 45 (1999), 390-405.

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2000-05-02