Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-48196 Fax: (0251) 83-48181 e-mail: halleck@uni-muenster.de WWW: http://neurologie.uni-muenster.de/ger/index.htm Direktor: Prof. Dr. E. B. Ringelstein | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Neurologie Dr. H. Halfter | ||||
Effekte antiproliferativer Zytokine auf die Regulation des Zellzyklus humaner Gliomzellen
Die Regulation des Zellzyklus erfolgt in eukaryontischen Organismen im wesentlichen durch die
Aktivierung der Cyclin-abhängigen Kinasen (CDK). Diese Kinasen werden jeweils in
genau festgelegten Phasen des Zellzyklus durch die Bindung von regulatorischen
Untereinheiten, den Cyclinen, sowie durch Phosphorylierung und Dephosphorylierung aktiviert.
In der G1-Phase des Zellzyklus führt die Phosphorylierung des Retinoblastom-Proteins
(Rb) durch CDK4, CDK6 und CDK2 zu einer Inaktivierung der Funktion von Rb. Die
Inaktivierung der CDKs erfolgt durch die Degradation der Cycline und durch Assoziation mit
Inhibitorproteinen (CDKI). Die Mitglieder der INK-Familie (p15, p16, p18 und p19) sind
spezifische Inhibitoren von CDK4 und CDK6 und binden nur an die CDK-Untereinheit.
p21Waf1, p27Kip1 und p57Kip2 können dagegen an viele verschiedene Cyclin-CDK
Komplexe binden und diese inhibieren.
Die Behandlung humaner Gliomzellen mit Oncostatin M (OSM) führt zu einer
Arretierung der Zellen in der G1-Phase des Zellzyklus. Der Anteil an Zellen in der S-Phase
nimmt um über 60% ab. Wir untersuchen die Signalkaskade, die nach der Bindung des
OSM an den Rezeptor zu dem G1-Arrest führt. Es soll herausgefunden werden, welche
CDKI Proteine aktiviert werden, um den Übergang in die S-Phase des Zellzyklus zu
blockieren. Ein Kandidat für diesen Prozeß ist das p21Waf1, dessen
transkriptionelle Aktivierung als Folge der OSM Behandlung gefunden wurde. Ferner soll die
Rolle von Rb Proteinen und die Aktivität einzelner CDK-Komplexe bestimmt werden.
Während die Expression des Rb p110 in den Gliomzellen nicht nachgewiesen
werden konnte, führt die OSM-Behandlung zu einer Änderung des
Phosphorylierungszustandes von Rb p130 in eine hypophosphorylierte Form, die
vermutlich zum Zellzyklusarrest in den Gliomzellen beiträgt.
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter