Konditionelle Immortalisierung von Mikroglia

Mikrogliazellen als Antigen-präsentierende Zellen und intrinsische Makrophagen des Gehirns spielen eine wesentliche Rolle bei zerebralen Entzündungen. Die zellulären und molekularen Prozesse, die den Übergang vom ruhenden (ramifizierten) zum aktivierten (amöboiden) Phänotyp determinieren und begleiten, sind wenig aufgeklärt, u.a. weil eine homogene Population ruhender Mikroglia in vitro nicht zur Verfügung steht. Wir versuchen, den ruhenden und aktivierten Phänotyp von Mikroglia mit Hilfe eines konditionell exprimierten Onkogens reversibel zu induzieren. Dazu wird ein Onkogen hinter einen tetracyclinabhängigen Promotor kloniert, Mikroglia-Primärkulturen damit transfiziert und hinsichtlich ihres Wachstumsverhaltens und ihres mikroglialen Phänotyps charakterisiert. Die Experimente sollen dazu beitragen, die Funktion der ruhenden Mikroglia und den mikroglialen Aktivierungsprozeß besser zu verstehen.

Drittmittelgeber:

Interdisziplinäres Klinisches Forschungszentrum der Uni Münster

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. I. Bettinger, Prof. Dr. Werner Paulus, Dr. A. Teubner

Veröffentlichungen:

Paulus, W., I. Baur, F.M. Boyce, X.O. Breakefield, S.A. Reeves: Self-contained, tetracycline-inducible retroviral vector system for gene delivery to mammalian cells. J Virol 70: 62-67 (1996)

Roggendorf, W., S. Strupp, W. Paulus: Distribution and characterization of microglia/macrophages in human brain tumors. Acta Neuropathol 92: 288-293 (1996