Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Hygiene
Robert-Koch-Straße 41 48149 Münster Tel. (0251) 83-55361 Fax: (0251) 83-55341 WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/hygiene Direktor: Univ.-Prof. Dr.med. Heike Bösenberg | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Hygiene Arbeitsbereich Krankenhaushygiene | ||||
Bewertung der Wirksamkeit von Silber- und Kupferionen bei der Reduktion von Legionellen in Warm- und Kaltwassersystemen von Krankenhäusern
Legionellen in Trinkwasseranlagen von Krankenhäusern können epidemische oder
sporadische Legionellosen verursachen. Ihr Wachstum in Wasserverteilungssystemen sollte
daher soweit wie möglich eingeschränkt werden. Als Alternative zur permanenten
Anhebung der Warmwassertemperaturen auf ca. 60°C wird in letzter Zeit in einer Reihe
von Publikationen der Einsatz von Kupfer-Silber-Ionisationsanlagen zur Bekämpfung von
Legionellen empfohlen.
Wir untersuchten deshalb über ein Jahr lang die Effektivität solcher Anlagen in
stark kontaminierten Kalt- und Warmwassersystemen unseres Klinikums. Proben aus der
zentralen Versorgung, den Zirkulationsleitungen und von peripheren Entnahmestellen wurden
auf Kupfer und Silber, Anzahl der Legionellen und heterotrophe Keime analysiert. Nach
Inbetriebnahme stiegen die Silbergehalte innerhalb von 2 Tagen auf 2060 µg/L an.
Während der gleichen Zeit verminderten sich die Legionellenzahlen im Warmwasser auf
ca. 10% der Ausgangswerte. An einzelnen Stellen traten jedoch immer noch hohe
Kontaminationen auf. Im Kaltwasser blieb die Zugabe von Kupfer-Silber-Ionen ohne Effekt.
Starke Ablagerungen auf den Elektroden machten zeitaufwendige Reinigungsprozesse
notwendig. Da die Konzentrationen von Legionellen über den Zielwerten von <1 KBE/ml
blieben, Kupfer- und Silbergehalte teilweise die Grenzwerte der TrinkwV überschritten
und das technische Design der Anlagen einen problemlosen Betrieb nicht zuließ, kann
keine allgemeine Empfehlung für den Einsatz entsprechender Geräte zu
Bekämpfung von Legionellen gegeben werden.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter